René

Brandenburg



Meine Astronomie-Vita ist ganz untypisch und ich habe nicht schon in der Schule, sondern erst in meinen Dreißigern zu diesem Hobby gefunden.

Im Jahr 2006 bin ich mit meiner Familie nach Drachhausen gezogen, einem Ort so ziemlich am Ende der Welt in der Lausitz. Hier beeindruckte mich der Nachthimmel in meinem Garten so sehr, dass ich unbedingt auch einmal mit einem optischen Hilfsmittel die Tiefen des Alls durchforsten wollte. Auch der mangels besserem Wissen im Jahr 2007 im Affekt gekaufte Aldi-Refraktor Optus 60/700 konnte meine Euphorie nicht mehr bremsen. So habe ich seitdem viel probiert und habe einige Jahre sogar fotografiert, seit 2014 aber wieder zu den Wurzeln zurückgefunden und bin nun ein reiner Visueller. 

Seitdem widme ich mich dem BAfK, einem Objektguide, der die Vorbereitung auf eine Beobachtungsnacht erleichtern soll. Inzwischen geht es mir meist so, dass den vielen Objektideen, die mir durch den Kopf schwirren, viel zu kurze Beobachtungsnächte gegenüberstehen.

  

 

Mein astronomischer Beobachtungsstandort ist meist der eigene Garten - Flachland - lumpige 61 Meter über NHN nahe dem 52. Breitengrad. Die Himmelsqualität erreicht in Neumondnächten Grenzgrößen bis 6m5. 

 

Für Beobachtungen nahe am Horizont fahre ich auch gern in die Lieberoser Heide. Das klingt weiter, als es ist. Es sind nur 5 km durch den Wald. Das Gebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes unserer damaligen sowjetischen Waffenbrüder ist so abgelegen, dass der Himmel kaum durch Aufhellungen beeinträchtigt wird und zu den dunkelsten Flecken in Brandenburg zählt ... bzw. wenn er nicht sogar der dunkelste Ort in Brandenburg schlechthin ist.


Equipment

Der Ninja 320/1440 (12,5") ist seit 2015 mein Hauptbeo-bachtungsinstrument. 

Er wurde in Japan von zwei Hobbyastronomen entwickelt und dort mit Teilen aus Japan, England und den USA zusammengebaut, in die Schweiz verschickt und von dort nach Deutschland auf den Weg gebracht.  Verrückt.

Der Borg 107 FLC-76 DCU (4,2") - Little Ninja - steht so aufgebaut in unserer Essecke, er ist also immer einsatzbereit. 

Befestigt ist das Teleskop an einer azimutalen Teegul-Montierung von Takahashi.

Das Ganze ruht auf einem Stativ mit Kurbel, so dass ich durchgehend im Stehen beobachten kann. 



Das Nikon 18x70 IF WP WF ist meine Allzweckwaffe. Mit Kurbelstativ und Manfrotto Action-Grip lässt sich das Fernglas intuitiv und präzise verstellen.

Durch die Stativnutzung ergeben sich einige Vorteile. Neben dem Zugewinn von gut 1,5 Größenklassen ist es schön, während der Beobachtung eine Hand frei zu haben für das Diktiergerät ... oder zwei Hände zum Zeichnen.

Anfangs habe ich mit vielen guten Porro-Ferngläsern beobachtet. Davon ist jetzt nur noch das Nikon 18x70 IF WP WF verblieben. Öffnungstechnisch darunter tummeln sich Dachkantkonstruktionen wie das Swarovski 15x56 SLC oder das Swarovski NL Pure 12x42 & 10x32

Im Pocketbereich habe ich mich für das Zeiss 8x25 Victory entschieden, weil es eines der wenigen Gläser dieser Öffnungsklasse ist, das weitwinklig ist und dazu noch fast bis an den Rand scharf. Vorne links noch ein sehr gut erhaltenes Leitz 6x24 Trinovid, mit 12° Gesichtsfeld unentbehrlich für Sternhaufen- und Sternfelder-Beobachtungen.

 



interstellarum Deep Sky Atlas Notenständer Astronomie

Ein nicht ganz unwichtiges Detail will ich nicht vergessen. Dieser Notenständer!

 

Beim Wühlen auf dem Dachboden ist er mir in die Hände gefallen.

Ich bin von Natur aus bequem. Was habe ich mich über diesen Einfall gefreut.

Wenn ich jetzt nachts beobachte, wandert dieser Ständer zusammen mit dem Beobachtungsstuhl und dem Okularkoffer um das Teleskop.

Da der Ständer höhenverstellbar ist, reicht bei einer schwierigen Suche - egal in welcher Position - ein Blick zur Seite.


Gastbeobachter bei meinem Freund Robert auf www.faint-fuzzies.de
Gastbeobachter bei meinem Freund Robert auf www.faint-fuzzies.de