Arp-Galaxien

Halton Arp zählte in den 1950/60er Jahren zu den besten Astronomen der Welt. In der Zeit der großen Systematisierung von Galaxien suchte Arp in eigenen Arbeiten und in den Listen anderer Astronomen nach ungewöhnlichen Galaxien bzw. Galaxienpaaren und Galaxiengruppen.

 

Das Ergebnis war der 1966 veröffentlichte Atlas of Peculiar Galaxies mit 338 Beispielen, aufgenommen mit dem 5-Meter-Teleskop des Mount-Palomar-Observatoriums. Mit diesen Aufnahmen wurde er berühmt.

Für seine mit diesem Werk verbundene Indiziensuche gegen die Urknalltheorie erhielt Arp anfangs noch einige Anerkennung.

 

Halton Arp glaubte, dass Galaxien aus Galaxien geboren werden. Er nahm weiterhin an, dass die auf einigen seiner Aufnahmen sichtbaren Quasare in unmittelbarer Nachbarschaft zu den gewöhnlichen Galaxien liegen, was eben der Urknalltheorie widerspricht, bei der Quasare weit im Hintergrund am Rande des sichtbaren Universums liegen.

Seine Interpretationen stießen im Laufe der Zeit auf zunehmendes Unverständnis in der wissenschaftlichen Szene und bald galt Arp aufgrund der Weigerung, seine Meinung zu ändern, für viele seiner Kollegen als unrettbarer Spinner.

 

Als Arp Anfang der 1980er Jahre am Mount-Palomar-Observatorium in Ungnade fiel, holte Rudolf Kippenhahn den gefallenen Engel an das Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching, wo er ab 1983 als unbezahlter Gastwissenschaftler tätig sein durfte.

  

Ist Halton Arp nun eine tragische Figur der Astronomiegeschichte? Bei weitem nicht, meinen wir. In der Historie hat sich allzu oft gezeigt, dass vor allem vermeintliche Querdenker und Unverbesserliche den einen oder anderen Paradigmenwechsel in der Wissenschaft bewirkt haben.

"Ich bin ein visueller Typ, die anderen sind Worttypen."

Halton Arp (1927-2013) 


Wir haben nicht den Anspruch, bei allen Arp-Objekten die morphologischen Besonderheiten und Störungen erkennen zu können. Wie auch, dazu fehlen uns die ganz großen Tüten, die in vielen Fällen dafür notwendig wären.

Die Arp-Galaxien eignen sich dennoch durch ihre eigenwillige Inhomogenität für alle Öffnungsklassen und sind immer wieder für eine Überraschung gut.

Und deshalb geben wir einen Überblick über alle bislang von uns für interessant befundenen und/oder beobachteten Arp-Galaxien und -Galaxiengruppen.

Und wir stellen wir jedem Interessierten auch eine kleinere Auswahl von 130 lohnenswerten Objekten in unserem Arp-Guide inkl. Aufsuchkarten als Download zur Verfügung.

Arp-Guide
Arp-Guide

PDF - 43,1 MB - 135 Seiten - Stand 01.11.2019   

130 Arp-Objekte inkl. Aufsuchkarten 

Sortierung Guide nach Objektbezeichnung

Sortierung Aufsuchkarten nach Objektbezeichnung

Noch ein Hinweis zu den Aufsuchkarten, die im Arp-Guide enthalten sind.

Wir haben die Detailkarten  jeweils so gestaltet, dass immer mindestens ein Stern aus dem isDSA (Helligkeit der hellsten Sterns also mindestens 9m5) in diesem Ausschnitt enthalten ist. 

Das heißt, ihr beginnt mit dem isDSA und wechselt beim Erreichen naher, am Objekt stehender Sterne zur Detailkarte.

Für schwierige Objekte haben wir zusätzlich einen DSS-Ausschnitt  in den Aufsuchkarten hinterlegt.



Alle von uns beobachteten Galaxien des Arp-Kataloges:

Arp 1 - 101
Arp 1 - 101
Arp 102 - 145
Arp 102 - 145
Arp 146 - 208
Arp 146 - 208
Arp 209 - 268
Arp 209 - 268
Arp 269 - 338
Arp 269 - 338


Allgemeine Informationen zur astrophysikalischen Besonderheiten, geschichtliche Hintergründen oder interessante Details haben wir im weißen Text zusammengefasst.  

Bei den Bildquellen handelt es sich, sofern nicht anders vermerkt, um DSS-Bilder (Quellen: Aladin oder WikiSky).

Bei abweichenden Quellen, Bildautoren oder Zeichnungen erfolgt die Nennung in hellgrauer Unterlegung.

Die eigenen Beobachtungen sind grau unterlegt. Die Öffnungen sind entsprechend der von uns eingeschätzten Schwierigkeit  farbig markiert: leicht - mittel - schwer - kannste abschmatzen