Sternmuster von M-Z

Markov 1

Her

17h56m56s

+29°19'34"

Größe: 19' x 8'

hellster Stern: 8m5

Mitglieder: 9

ein recht auffälliges Sternmuster, welches vom kanadischen Amateurastronomen Paul Markov Anfang der 2000er beschrieben wurde - es ist knapp nördlich des Sterns ξ Her zu finden, besteht aus neun etwa gleich hellen Sternen 9. und 10. Größenklasse und erinnerte Markov entfernt an das Teapot-Muster im Schützen - wir haben bei unserer Beobachtung die Teekanne nicht wirklich nachvollziehen können, aber wir hatten eine andere interessante Rentier-Assoziation ...

Bild rechts: DSS - Norden ist unten und Osten ist rechts

FG 10x35 - erkennbar, aber nicht als das eigentlich Muster, sondern eher als Trapez - bei genauerem Hinschauen sind jeweils drei Sterne östlich und westlich erkennbar, die die Grundform des Trapezes bilden

FG 10x50 - zwei Sterngruppen sind erkennbar, zum einen die größere Gruppe mit fünf Mitgliedern im Osten und die kompaktere Gruppe mit drei Sternen im Westen - insgesamt wirkt die Gruppe recht langgezogen

4"-Refraktor - bei 30-fach wirkt die Sternansammlung unscheinbar, alle neun Sterne sind bereits erkennbar, auch das enge Sterndoppel im Zentrum der westlichen Gruppe - bei 60-fach ist das Muster deutlicher und zweigeteilt

12"-Spiegel - bei 40-fach ist die Sterngruppe auffällig - durch die umgedrehte Dobsonsicht zeigt sich ein gehörntes Tier, das auf den Hinterbeinen sitzt - die beiden engen Sterne unterhalb der Hörner könnten die Augen sein

Markov 1

Mayer 100

Gem

06h06m09s

+24°20'25"

Größe: 11' x 11'

hellster Stern --

Mitglieder --

Herzerl - dieses Muster wurde 2007 von Stephan Mayer mit 14" beschrieben - direkt im Sternhaufen M 35 erscheint ein wunderschönes, großes, herzförmiges Sternmuster - auf Bildern kann man schon sehr gut den westlichen Teil des Herzens erkennen, der wie ein umgedrehtes Fragezeichen aussieht - unter gutem Himmel vervollständigen viele kleine, schwache Sternchen auch die zweite Hälfte - außerdem steht das Herz im Dobson auch noch aufrecht

4"-Refraktor - bei 30-fach sind die Umrisse des umgedrehten Herzerls gut erkennbar, im Nordosten fehlen ein paar Sterne - der hellste Stern im Haufen bildet die Spitze des Musters

12"-Spiegel - ab 50-fach wird der westliche Bogen sehr gut erkennbar, der östliche Bogen wirkt recht schmal, aber der Eindruck eines Herzens ist dennoch nachvollziehbar

Mayer 100

Mini Coathanger

UMi

16h30m08s

+80°17'49"

Größe: 17' x 9'

hellster Stern: 9m1

Mitglieder: 10

entdeckt vom Amateurastronomen Tom Whiting - dieses Muster ist deutlich kleiner als das Original-Sternmuster im Füchschen - es steht 2° nördlich der recht hellen Galaxie NGC 6217

FG 10x50 - sehr interessant - der Bügel ist als zarter, nebliger Strich erkennbar und auffällig im Sternumfeld - die Sterne des Hakens sind zwar auch auszumachen, sie lassen sich aber nicht bildlich zum Haken vereinen

12"-Spiegel - hier ist die Aufsuchvergrößerung (40-fach) völlig ausreichend und der Bügel ist schon gut sichtbar - der Bogen wird aus vier Sternen gebildet - der Bügel aus vier bis fünf Sternen, je nach Sicht, sie bilden zwar keine so gerade Linie wie beim Original, aber der Gesamteindruck ist trotzdem nahe am Original

Mini Coathanger

NGC 7134

Cap

21h48m56s

-12°58'23"

Größe: 0,5' x 0,2'

hellster Stern: 11m6

Mitglieder: 5

der NGC-Katalog enthält zahlreiche Objekte, bei denen ihre Entdecker einen Sternhaufen vermutet haben, während es sich tatsächlich aber um ein Sternmuster handelt - NGC 7134, oder auch "Heulender Zyklop" genannt, ist so ein Beispiel - entdeckt wurde das Muster vom Deutschen Christian Peters im Jahre 1860 mit einem 13,5"-Teleskop - er fand das Objekt ziemlich schwach und sehr klein - vier Sterne mit Helligkeiten zwischen 13m8 und 15m5 stehen in einem engen, nach Norden gewölbten Bogen unter einem helleren Stern

12"-Spiegel - bei 50-fach ist der Bogen schwacher Sterne in Richtung des helleren Sterns gut zu erkennen - die vier Sterne sind schon leicht angedeutet getrennt - bei 160-fach schälten sich zwei Sterne aus dem Bogen, dann zogen leider Wolken auf

NGC 7134

Normans PP

Boo

14h25m47s

+23°37'16"

Größe: 1,7' x 1'

hellster Stern: 9m5

Mitglieder: 3

Normans Passing Pair - der deutsche Amateurastronom Norman Görlitz beschrieb 2018 erstmals diese Konstellation zwischen einem echten physikalischen Doppelstern mit den Komponenten BD+24 2733 und BD+24 2733B und einem Hintergrundstern BD+24 2734 (Link zum Beitrag bei Astrotreff.de) - im Hipparcos-Katalog ist der DS als HIP 70529 verzeichnet und in der Liste der Sterne mit der größten Eigenbewegung an 106. Stelle - das Paar passiert mit einer Eigenbewegung von 1,37" pro Jahr in südöstlicher Richtung gerade den Hintergrundstern BD+24 2734, der eine ähnliche Helligkeit (9m5) und Farbigkeit (rötlich/orange) wie die DS-Komponenten (9m9 und 9m7) hat - im Jahr 2005 bildeten die drei Sterne eine Gerade, inzwischen ist die Linie geknickt, im Jahr 2036 werden sie ein gleichschenkliges Dreieck bilden - im Jahr 2018 betrug der Abstand der östlichen DS-Komponente zum Hintergrundstern 33" und er weitet sich jährlich um ca. 1", genug, um von Jahr zu Jahr verfolgt zu werden, fotografisch allemal, aber auch visuell

Bild rechts: PanSTARRS

FG 10x50 - Normans Passing Pair ist als leicht länglicher Nebelstrich auszumachen - in guten Momenten ist indirekt eine Zweiteilung erkennbar

FG 30x80 - das Trio ist deutlich getrennt - auch klare Helligkeitsunterschiede: der Hintergrundstern am hellsten, die westliche Komponente des Doppelsterns am zweithellsten, die östliche Komponente am schwächsten – kein klarer Farbeindruck, aber auch nicht reinweiß

4"-Refraktor - bei 20-fach sind alle drei Sterne bereits direkt erkennbar - der mittlere Stern steht leicht südlich versetzt und scheint der schwächste von den Dreien zu sein - bei 30-fach sind alle drei Sterne bereits gut getrennt und der östliche Stern steht näher zum mittleren Stern als der westliche Begleiter - Farbe ist nicht wirklich feststellbar, aber der östliche Stern strahlt ein wenig klarer (nicht heller) als die beiden anderen Sterne, die etwas dumpfer leuchten, fast so, als würden sie zum Orange tendieren - bei 70-fach ist schon richtig viel Abstand zwischen den Sternen, das Ganze wirkt viel filigraner als auf Fotos

12"-Spiegel - Beobachtung vor allem, um Farbe zu erkennen - bei 40-fach strahlen alle drei Sterne irgendwie leicht kupfern bzw. dunkel - bei 70-fach haben alle die gleiche Helligkeit, der östliche Stern strahlt nicht heller, aber weißer - die Sterne wirken im Vergleich zu den übrigen Sternen im Gesichtsfeld, als hätten sie Farbe ... haben sie aber nicht wirklich

Norman´s Passing Pair - NPP

O'Neal 1

Equ

21h21m48s

+02°54'48"

Größe: 42' x 13'

hellster Stern: 6m5

Mitglieder --

zu diesem Objekt gibt es keine Informationen und es ist nicht bekannt, ob es ein Sternhaufen oder ein Sternmuster ist - ein Blick darauf ist dennoch interessant - einige hellere Sterne 6. bis 9. Größenklasse bilden ein relativ flaches Muster, das entfernt einem Schwertfisch ähnelt - das Objekt ist nur 4° nordwestlich des bekannten Kugelsternhaufens M 2 zu finden

FG 10x50 - auffällig, wie eine Speerspitze - vier Sterne bilden diese Spitze nach Nordwesten, zwei den Schaft - ein Schwertfisch ist aber auch vorstellbar, zwei schwächere Sterne innerhalb und außerhalb nordwestlich der Spitze verlängern diese noch etwas

FG 12x50 - ein nach Nordwesten schwimmender Schwertfisch - insgesamt acht Sterne bilden das Muster, zwei Sterne bilden die nach Süden zeigende Rückenflosse, drei schwächere Sterne bilden das schwertartige Rostrum

4"-Refraktor - bei 30-fach bilden sieben helle Sterne ein längliches Muster - der Schwertfisch schwimmt auf dem Kopf der Sonne hinterher - innerhalb des Schwertfisches blinken noch drei schwächere Sterne, die das Gesamtbild aber nicht beeinträchtigen

12"-Spiegel - bei 40-fach zeigen sich alle Mitglieder und das Ganze ist gut vorstellbar als Schwertfisch mit einer hohen Rückenflosse - der östlichste Stern hat einen schwachen Begleiter (sicher nur optisch), der etwas Farbe und damit einen schönen Kontrast zeigt

ONeil 1

O'Neal 4

Lep

05h45m40s

-15°55'00"

Größe: 17' x 11'

hellster Stern: 8m1

Mitglieder: 8

eine hübsche Sternansammlung, die verschiedene Interpretationen zulässt - sieben Sterne mit Helligkeiten zwischen der 8. und 9. Größenklasse bilden ein von Nordost nach Südwest ausgerichtetes Muster, das einem Trichter oder einem Martiniglas ähnelt

FG 12x42 - sechs gleich helle relativ schwache Sterne bilden ein auffällig gleichseitiges Dreieck, die drei Sterne auf den Seiten verteilen sich unregelmäßig auf je einer Flanke - westlich dieses Dreiecks ist noch ein ähnlich heller Stern zu erkennen, der ebenfalls dazu gehören soll - südlich und östlich kann ich zudem einige noch schwächere Sterne ausmachen

4"-Refraktor - bei 30-fach bilden sieben gleich helle Sterne ein auffallend spitzes Dreieck - lässt man den südwestlichsten Stern aus der Betrachtung weg, dann bilden die verbleibenden sechs Sterne ein schönes, gleichseitiges Dreieck, wobei der westliche Eckstern des Dreiecks noch einen schwachen Begleiter hat, der sich aber auch wunderbar in die Dreiecksfigur integriert

O'Neal 4

Patchick-Wien. 1

Cet

02h36m18s

+06°41'30"

Größe: 150' x 50'

hellster Stern: 5m0

Mitglieder: 6

Patchick-Wienerroither 1 - das Fragezeichen wurde 2005 von Peter Wienerroither entdeckt (und vermutlich etwa zeitgleich auch vom Amateurastronomen Dana Patchick) - die sechs Sterne dieses Musters haben eine Helligkeit zwischen der 5. und 7. Größenklasse - der Punkt des Fragezeichens selbst ist ein Doppelstern (Ny Ceti)

FG 6x20 - das Fragezeichen ist auffallend und gut eingerahmt im 7,5°-Gesichtsfeld - da alle sechs Sterne schon mit dieser Öffnung hell leuchten, wäre mehr Öffnung oder Vergrößerung wohl eher abträglich für das Muster

FG 10x50 - der nördliche Bogen wird von drei gleichmäßig hellen Sternen gebildet, darunter ein wunderbar leuchtend oranger Stern, danach der schwächste Stern dieses Muster, der den Fragezeichenbogen nach Süden abschließt, bevor der hellste Stern den Punkt setzt - schön anzusehen im 6,5° großen Gesichtsfeld

4"-Refraktor - bei 20-fach ist das Muster gerade so im 4,2° großen Gesichtsfeld, ich muss ein wenig hin und her schauen, um das ganze Muster zu erfassen - der zentrale Stern des Musters leuchtet hellorange - nicht so eindrucksvoll wie in Ferngläsern

12''-Spiegel - der Punkt des Fragezeichens ist schon mit bloßem Auge zu sehen, das ganze Muster muss selbst bei Aufsuchvergrößerung (45-fach) abgefahren werden

Patchick-Wienerroither 1

Patchick 100

Peg

23h02m30s

+23°08'09"

Größe: 70' x 30'

hellster Stern: 7m2

Mitglieder: 7

auf der westlichen Kante des Pegasus-Quadrats bilden einige helle Sterne 7. und 8. Größen-klasse das Sternbild Delphin im Miniformat nach

Zeichnung unten: Sarah Gebauer

FG 10x50 - das Muster ist sofort zu erkennen, es nimmt gut 1/4 des GF ein

FG 18x70sechs Sterne, verblüffend ähnlich dem Sternbild Delphin - die Schwanzsterne stehen gefühlt in etwas weiterem Abstand zueinander

4"-Refraktor - wieder eine wirklich gelungene Miniaturnachbildung eines Sternbildes - drei Sterne bilden den Schwanz und vier die Raute

12"-Spiegel - bei 45-fach passt das Muster gerade so in das 1,9° große Gesichtsfeld - die Raute wird gebildet von fünf Sternen, wobei ein schwächerer Stern auf der südöstlichen Linie der Raute steht - der Schwanz wirkt ein wenig abgetrennt - insgesamt besehen fehlt ein wenig Umfeld, um das Muster besser zur Geltung zu bringen

Patchick 100

Persson 1

Ori

06h10m55s

+13°48'00"

Größe: 70' x 15'

hellster Stern: 6m0

Mitglieder: 8

Xi Orionis Group - die gewellte Schlangenlinie ist uns schon oft aufgefallen und immer haben wir uns gefragt, ob sie schon einen Namen hat - hat sie, nämlich Persson 1 - mehr haben wir aber leider nicht in Erfahrung bringen können - das Muster ist in allen Öffnungen ein schöner Wegweiser zum westlich stehenden 37-Cluster NGC 2169

Bild unten: Seraphin Feller

Zeichnung rechts: Sarah Gebauer

Zeichnung unten: René Merting

FG 8x30 - das Muster zeigt sich als Doppelwelle, gebildet aus acht Sternen, wobei die beiden schwächsten Sterne im Osten sitzen - die Sternhelligkeiten nehmen zum Zentrum hin zu 

FG 12x42 - das Muster ist schnell gefunden, im Fernglas wirkt es viel luftiger als bei 10'', der Anblick der Kette ist wunderschön - NGC 2169 ist auch sofort auszumachen, anstatt einer 37 erkenne ich bei der geringeren Sternanzahl eher eine 71

10''-Spiegel - die Sternenkette erinnert mich an eine Kobra mit einem dreieckigen Kopf, sie passt bei 40-fach wunderbar mit der anliegenden 37 ins Bild


Phönix

Lac

22h46m59s

+54°47'45"

Größe: 22' x 21'

hellster Stern: 6m8

Mitglieder --

Entdecker Lambert Spix - eine S-förmig geschwungene Sternkette bildet den Körper des Sagenvogels - die Flügel werden östlich von einer V-förmigen Sterngruppe und westlich von zwei helleren Sternen gebildet - die Konstellation hebt sich klar vom Hintergrund ab und lässt den Vogel in den nächtlichen Himmel emporsteigen.

Wir haben bei unseren Beobachtungen vor allem mit Ferngläsern den Phönix eindrücklicher erkennen können, wenn man sich den Hals und Kopf nördlich des hellen Sterns vorstellt, dann sind die westlichen Sterne die Füße und die geschwungene Linie die Flügel - siehe Bild 2 rechts unten.

Ein Abstecher zu den nur 1° südlich entfernten Sternmustern bzw. Haufenkandidaten Alessi 42A und 42B ist sehr lohnenswert und spricht für die Verwendung von Gesichtsfeldern mit mehr als 2°.

FG 10x50 - das Sternmuster ist schön auszumachen, beide Varianten sind eindrucksvoll

8"-Spiegel - die Figur tritt immer noch deutlich vor dem Hintergrund hervor

10"-Spiegel - Stadthimmel - bei 40-fach ist der Phoenix sehr schön zu sehen, für mich fliegt er allerdings nach Südwesten mit seinen beiden Augen voran (nach dem Big-Bino-Scout fliegt er genau in die entgegengesetzte Richtung) - die westliche Schwinge erscheint etwas verkürzt, die östliche ist sehr schön gebogen, die V-förmige Kette ist schön zu sehen (die für mich den Schwanz darstellt), eines der Augen ist schön goldweiß, ein Stern im Osten des Körpers strahlt warmweiß und einer im östlichen Flügel gelbweiß

12"-Spiegel - bei 40-fach irritierte der hellere Stern im östlichen Flügel anfangs noch ... und Phönix steigt nicht, sondern sinkt, deshalb sind Optiken mit aufrechtem Bild hier im Vorteil

Phoenix Ursprungsinterpretation
Phoenix weitere Interpretation

Picot 1

Boo

14h15m04s

+18°34'20"

Größe: 20' x 7'

hellster Stern: 9m4

Mitglieder: 7

Napoleons Hut - der französische Entdecker Fulbert Picot sah in diesem Muster den berühmten Kopfputz Napoleons - sieben Sterne bilden den Umriss des Hutes - mathematisch veranlagte Beobachter sehen sicherlich eher eine Gaußsche Kurve

Zeichnungen unten: René Merting und Sarah Gebauer

FG 10x50 - indirekt werden der obere Teil des Hutes und die Spitze erkennbar - das Filigrane an diesem SM gefällt mir

FG 18x70 - eine schöne zarte, wellenförmige Linie von 7 relativ gleich schwachen Sternen

3"-Refraktor - bei 50-fach sind sechs der sieben Sterne gut auszumachen, der siebte ist indirekt sichtbar - für den perfekten Hut fehlt mir noch ein Stern am Südende

4"-Refraktor - Stadthimmel - Napoleons Hut ist ohne Vorwissen sehr einfach spontan aufzufinden, er befindet sich in einer äußerst sternarmen Gegend und der Hut bzw. die kriechende Made ist sehr gut zu erkennen

12"-Spiegel - hier fällt auf, dass im Umfeld nicht viel mehr Sterne dazu kommen, das Muster steht ziemlich allein - der Gedanke an eine Made, die zum gelbgoldenen Apfel Arktur robbt, gefällt mir besser als der Hut

Picot 1

Posey 1

Psc

23h18m10s

-01°41'30"

Größe: 50' x 23'

hellster Stern: 6m9

Mitglieder: 7

Rocketship - sechs Sterne mit Helligkeiten zwischen 7 und 9 mag bilden eine Drachenraute, die von Südost nach Nordwest elongiert ist - im südöstlichen Eckpunkt der Raute bilden drei Sterne, die nach außen hin jeweils etwas schwächer werden, einen kleinen, geraden Schweif - innerhalb der Raute befindet sich der Doppelstern Struve 2995, der auch die Assoziation des Erstbeschreibers zulässt, die westlichen vier Sterne inkl. Doppelstern bilden dann ein old-fashioned rocketship ähnlich der 80/90er Jahre (nicht unähnlich dem Sternmuster Elosser 1 im Sternbild Orion), die drei Sterne im Südwesten ähneln der Ausstoßflamme des Raketentriebwerks

Zeichnung unten: Rene Merting

FG 10x42 - ein in seiner Symmetrie attraktives Sternmuster - besonders hübsch sind die drei Sterne der Ausstoßflamme, die nach Südosten gleichmäßig schwächer werden

FG 10x50 -  die vier Sterne des Raumschiffes strahlen etwa gleich hell und wirken bei räumlicher Vorstellungskraft wie ein Tetraeder - südöstlich des Tetraeders/Raumschiffs zieht im Augenwinkel etwas leicht neblig Wirkendes die Aufmerksamkeit auf sich - direkt besehen zeigen sich drei Sterne mit abgestufter Helligkeit, vielleicht ein wenig weit entfernt, um als Ausstoßflamme des Raumschiffes durchzugehen, besser wohl ist der Gedanke, dass das Raumschiff den Antrieb gerade ausgestellt hat und der Zündstrahl abgerissen ist und in der Ferne verblasst

4"-Refraktor - bei 30-fach sofort auffällig wie eine Drachenraute, die nach Nordwesten zeigt - die Symmetrie des gesamten Musters ist auffällig - innerhalb der Raute befindet sich der Doppelstern Struve 2995, der sich ab 30-fach trennen lässt, eine schöne Zugabe 

4"-Bino-Refraktor - bei 50-fach und 1,8° Gesichtsfeld eine Augenweide - füllt und dominiert das Feld, sehr harmonisch - diese Kombination aus Vergrößerung und Feld, erzielt mit 100°-Okularen, dürfte das Optimum für dieses Sternmuster sein - der Vollmond steht heute Nacht unweit im Widder, das Muster ist völlig mondresistent – im Zentrum des Musters ist der Doppelstern Struve 2995 (ein echter physikalischer Doppelstern in 211 Lichtjahren Entfernung zu uns) klar getrennt - das Sterndreieck mit dem Doppelstern erinnert mich sofort an das nur einige Grad westlich liegende Dreieck aus  π, γ und η Aqr mit dem Doppelstern ζ Aqr in der Mitte - die Ähnlichkeit ist frappierend

Pothier 7

Cas

00h33m45s

+63°11'40"

Größe: 7' x 3'

hellster Stern --

Mitglieder --

das Muster wird gern für einen Sternhaufen gehalten - im Internet ist aber auch nicht viel Erhellendes zu finden, nur, dass der Entdecker Yann Pothier, ein französischer Asterism Hunter einen Katalog von insgesamt 21 Sternmustern zusammengestellt hat - das hier ist also Nr. 7 - das Sternmuster bildet zusammen mit den OS NGC 133, NGC 146 und King 14 eine sehr enge und interessante Raute knapp nördlich des hellen Sterns κ Cas

FG 10x50 - knapp oberhalb eines 8m9 hellen Sterns ist indirekt eine unaufgelöste, gebogene Sternlinie erkennbar - sie biegt sich in ihrem Verlauf von NO nach SW - das Muster bildet mit den drei Sternhaufen King 14, NGC 133 und NGC 146 eine langgezogene SO-NW-Raute, bei der alle Mitglieder indirekt besehen knapp verbunden zu sein scheinen

FG 18x70 - das Muster ist die auffälligste der vier Sternansammlungen in diesem kleinen Gebiet - leicht gebogen

4''-Refraktor - bei 65-fach zeigt sich das Muster eindeutig länglich gebogen, wie eine Banane - gut sieben bis acht Sterne sind erkennbar

12"-Spiegel - bei 70-fach sind gut ein Dutzend in die Länge gezogene Sterne zu erkennen - die Form gleicht einer schmalen Mondsichel - nicht uninteressant

Pothier 7

Pothier 8

Cas

03h13m55s

+74°08'05"

Größe: 41' x 20'

hellster Stern: 4m9

Mitglieder --

einmal am Himmel ausgemacht, hilft Pothier 8 zusammen mit dem südlich stehenden Muster Kembles Drachen (Kemble 3), diese an sich strukturschwache Himmelsgegend zu gliedern

Zeichnung unten: René Merting

FG 15x56 - sieben Sterne unterschiedlicher Intensität bilden die Figur einer langen Zipfelmütze - die zwei ostsüdöstlichen Sterne gehören offiziell eigentlich nicht mehr dazu, aber für mich fühlt es sich trotzdem richtig an - der hellste Stern sitzt an der Spitze im Norden - die Sternabstände nehmen nach Süden zu

12"-Spiegel - bei 50-fach zeigen sich sechs helle Sterne in Form eines Obelisken - nimmt man die beiden östlich stehenden, helleren Sterne hinzu, dann gibt es einen ordentlichen Knick

Pothier 8

Pothier 11

Vir

12h39m15s

-11°17'52"

Größe: 27' x 15'

hellster Stern: 7m7

Mitglieder --

das Sternmuster Little Sagitta bildet zugleich das Maul eines Musters namens "Jaws" (nach dem gleichnamigem Film, im Deutschen: Der Weiße Hai), welches im isDSA als Pothier 11 bezeichnet wird - einige Beobachter haben Schwierigkeiten, den Hai zu erkennen, aber mit etwas gutem Willen sollte es klappen

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

FG 16x70 - das Maul ist sehr auffällig, die Rückenpartie ist gut nachvollziehbar - Schwanz- und Seitenflosse werden ebenfalls gut von einigen helleren Sternen repräsentiert - lediglich vom Rumpf sind nicht alle Sterne sichtbar, deshalb offenbart sich die Figur nur mit dem Wissen um das Aussehen in Teleskopen

5"-Refraktor - Himmel diesig und 1/3 Mond - bei 20-fach fällt die Kette aus drei Sternen sofort auf, welche das Maul bildet - bei 40-fach werden dann auch die schwächeren Sterne sichtbar und der Haifisch ist sehr gut zu erkennen - sehr schön :-)

10"-Spiegel - bei 40-fach fällt mir westlich von M 104 eine länglich gebogene Gruppe aus hellen Sternen auf - da mir die Interpretation der Haiform bekannt ist (von René bei jeder sich bietenden Gelegenheit empfehlungstechnisch präsentiert ;-)), kann ich das Muster recht schnell erkennen, obwohl ich mir selbst eher einen Delfin vorstellen könnte - der gebogene Körper des Hais inkl Schwanz- und Rückenflosse setzt sich aus 16 meist hellen Sternen zusammen - eine Kette aus vier sehr hellen Sternen bildet das Maul, von denen der hellste Stern leicht orange wirkt - zwei schwächere Sterne formen die Spitzen der Schwanzflosse, drei weitere, schwache Sterne sind an der westlichen Außenlinie des Kopfansatzes zu erkennen - das Muster ist gut abgesetzt vom Umfeld sichtbar - Pothier 11 und M 104 passen beide sehr bequem in ein Gesichtsfeld - M 104 ist selbst von helleren Sternen eingerahmt - etwas mehr an Vergrößerung verträgt das Muster auch, zumindest bleibt die Form weiterhin nachvollziehbar - am schönsten fand ich aber die 40-fache Vergrößerung - das Muster und M 104 ergaben zusammen einen tollen Anblick!

12"-Spiegel - bei 40-fach ist der Hai schon fast gesichtsfeldfüllend und es zeigt sich wunderschön die geschwungene Sternkette, die das Rückgrat des Haifisches bildet - auch die Flossen sind gut nachvollziehbar - im Maul prangt ein orangefarbener Stern - eines meiner Lieblingsmuster

Riddle 2

Ser

18h54m31s

+05°15'47"

Größe: 0,9' x 0,9'

hellster Stern: 11m9

Mitglieder: 5

ein Muster, das vom Amerikaner David Riddle 2003 in der Mailinglist der Deep Sky Hunter veröffentlicht wurde - sechs Sterne mit Helligkeiten zwischen 12 und 14 mag bilden einen auffälligen, kleinen Ring - dieses feine, kleine Muster ist gut 1,1° nordnordöstlich des 4m6 hellen Doppelsterns Alya (θ Ser), dem östlichsten Schwanzstern der Schlange, zu finden

8"-Spiegel - bei 40-fach ist das Muster als neblige Verdichtung erkennbar - ein Stern bricht indirekt schon hervor - bei 60-fach werden drei Sterne sichtbar, nur die beiden westlichen Vertreter entziehen sich noch meinen Blicken - bei 90-fach steigt die Anzahl sichtbarer Sterne auf vier, die Sichtung des nächstschwächeren, fünften, südwestlich stehenden Sternes ist mir auch bei höheren Vergrößerungen bis 200-fach nicht gelungen

12"-Spiegel - bei 70-fach wird das Muster erkennbar - drei Sterne im Osten zeigen sich direkt und einer im Westen indirekt, wie ein kompaktes Rechteck - bei 200-fach erkennt man, dass von den vier Sternen die beiden südlichen ein wenig weiter auseinander stehen - am südwestlichen Stern wird ein schwacher Begleiter sichtbar

Riddle 2

Sachariassen 1

UMa

10h50m45s

+56°06'30"

Größe: 15' x 10'

hellster Stern: 7m0

Mitglieder: 10

Gebrochener Verlobungsring - das Muster wurde schon 1656 von Johannes Sachariassen beschrieben und gilt als eines der ersten überhaupt - damals hatte es aber noch eine andere Bedeutung (Seven Arrows) - erst P. Harrington sah in der C-förmigen Gruppe von zehn Sternen einen gebrochenen Ring - wenn man zwei weitere Sterne östlich des Rings hinzunimmt, dann ist mit etwas Fantasie ein Flachboot mit einem aufgeblähten Segel zu sehen, ähnlich einer chinesischen Dschunke

Zeichnung rechts: Sarah Gebauer

FG 8x30 - der Sternkranz um Polaris fällt auf, südöstlich entsteht aber eher der Eindruck einer Wellenlinie - die 8,8° GF des Fernglases sind hier ideal, um noch das Sternmuster "7 Sisters of the Pole" mit zu erfassen 

FG 10x50 - das Muster ist recht unscheinbar im Sternumfeld, aber alle Sterne lassen sich indirekt halten

3-Refraktor - bei 30-fach sind alle figurgebenden Sterne direkt sichtbar - im Süden formen die Sterne eine flache S-Kurve - gut ein Dutzend Sterne zeigen sich

4"-Refraktor - bei 20-fach ist das Muster schön zu sehen, aber fast noch zu klein - neben dem Diamanten zeigen sich sechs Sterne - bei 40-fach sind die Dschunkensterne noch etwas gewöhnungsbedürftig, zumal einer der beiden recht schwach ist - der halbe Ring für sich genommen schaut gut aus

8''-Spiegel - bester Eindruck bei 40-fach - hier passt das Sternmuster schön in das 2° große GF - sechs Sterne bilden den Ring, drei schwächere Sterne innerhalb stören ein wenig den Gesamteindruck

12''-Spiegel - bei der Suche nach einer Galaxie bin ich an diesem Muster vorbeigekommen - auffällig bei 45-fach, ein schöner Halbkreis,  der im NO mit einem hellen Stern beginnt und mit drei mittelhellen Sternen fortgesetzt wird - nach einer deutlichen Unterbrechung folgen zwei weitere mittelhelle und ein schwacher Stern


SsS

Aur

05h57m47s

+37°07'47"

Größe: 50' x 50'

hellster Stern: 7m5

Mitglieder: 14

Sedlatscheks seilspringender Stern - Helmut Sedlatschek entdeckte im Februar 2019 während der Beobachtung des Kometen Iwamoto mit seinem 4"-Doppelrefraktor diesen schönen Sternbogen - 14 Sterne mit Helligkeiten zwischen 7 und 10 mag unterstützt durch mehrere Sterne 11. Magnitude ziehen sich wie ein Seil um den 2m6 hellen Stern θ Aur (Theta Aurigae, Mahasim) - vier der Mitglieder des nördlichen Teils des Sternbogens sowie ein Mitglied des südlichen Teils wirken wie regelrechte Doppelsterne, keins davon ist jedoch unseres Wissens katalogisiert 

4"-Refraktor - bei 30-fach nicht sofort auffallend, aber einmal erkannt, ist ein filigraner, länglicher Sternbogen um Theta Aurigae erkennbar - das Muster wirkt nicht ganz so stark wie mit 12"

6"-Refraktor - bei 40-fach und 2° GF ist der Sternbogen sofort auffällig, ohne danach suchen zu müssen - in der nördlichen Hälfte des Bogens zähle ich vier Mitglieder, welche quer zum Bogen gerichtete Begleiter haben - diese Hälfte des Bogens wirkt somit streckenweise doppelt und hat für mein Empfinden bis zum Scheitelpunkt schon 14 Mitglieder - in der südlichen Hälfte ist ein hübsches Ost-West-ausgerichtetes, enges Sternpaar - dieses doppelt eingerechnet, zähle ich acht Mitglieder der südlichen Hälfte des Bogens - trotz des Unterschieds in der Anzahl der Mitglieder wirken die zwei Hälften gleichwertig, was wohl damit zu tun hat, dass drei der vier hellsten Sterne in der südlichen Hälfte liegen - im Raum innerhalb des Bogens zähle ich nur neun verstreute Sterne, welche die Bogenfigur überhaupt nicht stören - eine wirklich hübsche Gesamtgestalt, bei der ich gerne verweile - ich probiere eine Erhöhung der Vergrößerung auf 60-fach mit 1,7° GF (100-Grad Okular): die Bogenfigur wird dadurch zwar noch etwas eindrücklicher, aber nun fehlt die nötige Einrahmung

12"-Spiegel - bei 40-fach und 1,9° GF hat der Bogen gerade noch genug Luft zwischen sich und dem Gesichtsfeldrand, um ansehnlich auszuschauen - der Bogen verläuft weniger wie eine Kette, sondern mehr wie eine Krümelspur


Steine 2

Lyr

19h11m04s

+30°31'14"

Größe: 1,4' x 0,4'

hellster Stern: 12m4

Mitglieder: 11

gut 1' südsüdwestlich des Planetarischen Nebels NGC 6765 steht das Sternmuster Steine 2, welches 2001 von Mikkel Steine auf DSS-Bildern entdeckt wurde - die beiden hellsten Mitgliedssterne sind 12 mag hell - da der PN NGC  6765 stark auf Filter anspricht und vorher nahezu unsichtbar bleibt, hilft das Muster sehr beim Auffinden des PN, auch wenn in kleinen und mittleren Öffnungen nur die beiden helleren Sterne sichtbar werden

Bild rechts: Astro-Kooperation - Michael Breite, Stefan Heutz, Wolfgang Ries

4"-Refraktor - bei 90-fach sind zwei nordsüdlich verlaufende Lichtpünktchen erkennbar, sie geben eine gute Orientierung für die Suche nach dem PN NGC 6765 - indirekt schimmert die Stelle mit den beiden Lichtpünktchen leicht neblig

8"-Spiegel - bei 60-fach sind zwei Sterne erkennbar - bei 110-fach sehe ich nur zwei etwas auseinander stehende Sterne, mehr nicht

12"-Spiegel - bei 160-fach und höheren Vergrößerungen sind nur die beiden äußeren Sterne des Musters sichtbar

24"-Spiegel - haha, ja - endlich mehr Sterne - bei 400-fach sind insgesamt fünf Sterne zu erkennen - hinzugekommen sind die drei schwachen Sterne, die sich um den hellen, südlichen Stern schmiegen


Streicher 60

Lac

22h23m33s

+51°05'44"

Größe: 14' x 4'

hellster Stern: 7m4

Mitglieder: 12

bei der Suche nach dem PN IC 5217 kommt man zwangsläufig an diesem Muster vorbei - es steht nur gut 7' nordwestlich des PN und kann gut als Orientierung bei der Suche nach IC 5217 dienen - eine feine Linie aus gleich hellen Sternen zieht sich wie eine Angelrute von Norden nach Süden und läuft leicht südwestlich gebogen aus

12"-Spiegel - bei 40-fach zeigt sich trotz des reichen Sternumfeldes eine auffällige, feine Linie aus Sternen - bei 70-fach sind acht gleich helle Sterne in gleichem Abstand und wie an einer Schnur gezogen erkennbar, die Schnur endet im Südwesten an einem helleren Stern

Streicher 60

Taurus Pon

Oph

18h03m00s

+03°00'00"

Größe: 190' x 120'

hellster Stern: 3m9

Mitglieder: 5

Taurus Poniatowski, Poniatowskis Stier, wurde als Sternbild von Abbé Poczobut zu Ehren des damaligen polnischen Königs Stanislaus Poniatowski im 18. Jahrhundert gebildet - ursprünglich reichte die Figur dieses Stiers von der Schulter des Ophiuchus bis in das Sternbild Aquila - gegen Ende des 19. Jahrhunderts verschwand das Sternbild jedoch aus den Atlanten und wurde als Sternmuster auf die V-förmige Sterngruppe reduziert, die seinerzeit den Kopf des Stieres bildete - auf diese V-förmige Gruppe und die darin mit Kleinstfernglas sichtbaren Sterne bezieht sich die moderne Vorstellung dieses Sternmusters - 70 Oph ist ein zudem schöner Doppelstern - ferner kann von 66 Oph aus der nur etwa 1° nordwestlich stehende (fliegende!) Barnards Pfeilstern leicht aufgefunden werden

bloßes Auge - vorstädtischer Himmel, westlicher Ausläufer der Milchstraße bis Beta Oph erahnbar - drei Sterne bilden ein auffallendes Dreieck - das sind die Nasenspitze und der linke und rechte Nasenflügel (68, 67, 70 Oph)

bloßes Auge - Landhimmel - ich kann vier Sterne erkennen, einzig der nordöstlich liegende 73 Oph bleibt meinen Blicken verborgen (sollte er aber nicht, denn er ist visuell knapp 6 mag hell)

Kleinstfernglas 2x - nun ist das linke, westliche Auge des Stiers (66 Oph) auffallend - das rechte Auge (73 Oph) wird südlich begleitet von zwei weiteren Sternen ähnlicher Helligkeit 

FG 10x42 - der Stierkopf ist ein starkes Muster, gut eingerahmt im Sehfeld von 6,5° - der Stier starrt einen regelrecht an - viele hinzutretende Feldsterne schwächen das Muster nicht, sondern geben ihm vielmehr Fülle - die OS-Kandidaten LeDrew 7 und Renou 37 sind östlich des Kopfes auffallend als Kondensationen im Sternfeld

FG 10x50 - die 6,7° Gesichtsfeld zahlen sich für dieses Muster aus, das V füllt dieses Feld gut aus - östlich sind noch ein paar hellere Sterne markant - östlich von 70 Oph strahlt ein schwächerer Stern orange

5“-Refraktor - bei 60-fach ist das Sehfeld von knapp 1,5° zu wenig, um den Kopf zu erfassen, doch erfreut der reiche Sternhintergrund des hier endenden Ausläufers der Milchstraße das Auge als zartes Gesprenkel - beide Nasenflügelsterne des Stierkopfs sind Doppelsterne: der östliche 70 Oph (Struve 2272; 4m2/6m2, 6,5") ist sauber getrennt und dabei schön kompakt, mit einer mandarinorange Färbung des Begleiters - der westliche 67 Oph (4m0/13m7, 6,6") hingegen ist wegen des großen Helligkeitsunterschieds der Komponenten eine Herausforderung, die in dieser Nacht selbst bei 200-fach nicht zu bewältigen ist - bei 130-fach wird der OS-Kandidat Renou 37 direkt östlich des rechten Stierauges 73 Oph wirklich interessant: als fast gerade Sternkette mit einem Dutzend Mitgliedern füllt er das Sehfeld von 0,4° von Rand zu Rand aus

Taurus Poniatowski

Tennis Racket

Aql

19h50m02s

-04°34'01"

Größe: 32' x 9'

hellster Stern: 6m8

Mitglieder 9

laut Big Binoscout hat das Muster geringe Sternhelligkeiten und erfordert mindestens ein 16x70-Fernglas, das finden wir nicht, es geht auch schön darunter - zwei 8.5 mag helle Sterne formen im Westen den Griff, sechs weitere Sterne mit geringeren Helligkeiten gruppieren sich zum Rahmen des Schlägers - der 6.8 helle Stern kann je nach Auslegung rahmenverstärkend oder als Tennisball gesehen werden

Zeichnungen unten: Rene Merting und Sarah Gebauer

Theta Del

Del

20h38m44s

+13°18'54"

Größe: 40' x 20'

hellster Stern: 6m1

Mitglieder --

Theta Delphini Group - ein schönes Sternfeld um den gelborange leuchtenden Stern θ Del - zusammen mit einigen helleren Sternen bildet er einen Pfeil, der zerbrochen ist - rund um den Pfeil gibt es noch viele schwächere Sterne

Zeichnung rechts: Sarah Gebauer

FG 10x50 - die Gruppe ist deutlich markanter als French 1 im gleichen Sternbild - im Osten das gefiederte Pfeilende, im Westen ein Stück abgebrochene Spitze - inkl. dem hellgelb leuchtenden θ Del sind sechs hellere Sterne zählbar - im abgeknickten, westlichen Teilstück werden mehr Sterne sichtbar

4"-Refraktor - bei 30-fach ergibt sich noch ein anderes Bild - westlich von θ Del ziehen sich sechs nicht ganz so helle Sterne in einem Bogen nach Nordwesten, was den Eindruck eines nach oben gebogenen Pfeils hinterlässt


Timms Eiffelturm

Sgr

18h13m11s

-18°49'36"

Größe: 26' x 9'

hellster Stern: 7m7

Mitglieder --

Entdeckung durch Timm Klose im Oktober 2017 in Südafrika mit 20" beim Spazierengehen durch die kleine Sagittarius-Wolke M 24, hier wird die Entdeckung noch einmal wunderschön von seinem Freund Patrice thematisiert - das Muster ist nur 14' nördlich des PN NGC 6567 zu finden und die meisten Sterne haben eine Helligkeit zwischen 11 und 12 mag

Timms Eiffelturm konnte in Südafrika auch mit einem 4"-Bino und 35-facher Vergrößerung nachbeobachtet werden - wir schätzen, dass von unseren Breiten aus mindestens 8" notwendig sind

für die nördliche (linke Flanke des Turms) und einige Sterne östlich gibt es eine weitere Deutung von  Jennifer Polakis, mit einigen Sternen östlich zeigt sich ein großer Zeiger (Polakis 1), der in Richtung M 17 wieder nordöstlich zeigt

Bild 1 rechts: PanSTARRS, Timms Eiffelturm

Bild 2 rechts: PanSTARRS, Polakis 1

12"-Spiegel - heimische Breiten (52° n.B.) - bei Aufsuchvergrößerung 70-fach zeigen sich zwei feine, angedeutete Linien schwacher Sterne, die die linke (nördliche) Seite und den (östlichen) Boden des Eiffelturms bilden - bei 110-fach wird der Eiffelturm eindeutiger und von der rechten (südlichen) Seite zeigen sich nun auch Sterne in feiner Linie - lediglich zur Spitze hin sind an dieser Seite kaum Sterne erkennbar, aber mit etwas guten Willen kann man auch diese Linie durchgezogen und zum Eiffelturm vollendet erkennen

Timms Eiffelturm
Polakis 1

Vultus Irrisorie

Cyg

19h53m40s

+47°17'00"

Größe: 82' x 40'

hellster Stern: 5m6

Mitglieder: 7

Dieses großflächige Sternmuster, das am besten im Fernglas zur Geltung kommt, lächelt uns in Form eines gut gelauntes Smileys aus der nördlichen Schwanenschwinge entgegen.

Roseann Johnston, eine Beobachterin in Alabama/USA, postete ihren Entdeckungsbericht über dieses Sternmuster im Sommer 2001 im Online-Forum ACATW. Wenige Tage später nannte ein Forumsteilnehmer es "Vultus Irrisorie" ohne das Latein weiter zu erläutern. Amüsanterweise existiert das Wort "Irrisorie" nicht wirklich auf Latein. Dies fiel jedoch niemandem auf, und irgendwann war der Zug abgefahren.

Diese kleine Geschichte mag erklären, warum das Gesicht ironisch seinen Mundwinkel hochzieht.

Zeichnung links: Sarah Gebauer

12x42-FG - Stadthimmel -  im Fernglas kommt das Gesicht viel besser als im Zehnzöller zur Geltung, es strahlt mich extrem fröhlich an und sieht einfach nur nach guter Laune aus

10''-Spiegel - etwa 3° nördlich von δ Cyg ist ein Smiley-Sternmuster zu sehen, das für dieses Teleskop viel zu großformatig ist - bei 40-fach passt das Gesicht gerade so ins 1,7° große Gesichtsfeld, es grinst mich aber schon außergewöhnlich absurd und gut gelaunt an: es hat zwei weit auseinander stehende Augen, der südöstliche strahlt etwas heller, der nordwestliche leicht goldfarben - der Mund wird aus fünf hellen Sternen gebildet, von denen alle mindestens warmweiß strahlen, der dritte von Süden her betrachtet sogar leicht golden

 

Webb 2

Her

18h02m34s

+26°21'54"

Größe: 5' x 2,6'

hellster Stern: 7m0

Mitglieder: 7

für Webb 2 gibt es zwei unterschiedliche Bezeichnungen: Webbs Wreath und Ruby Ring, wobei der Kranz recht eindeutig ist - der 7 mag helle Stern am südlichen Ende des Kranzes steht in nur 72 Lichtjahren Entfernung und hat eine hohe Eigenbewegung von ca. 1/4° Richtung Südost in 1.000 Jahren - T.W. Webb beschrieb den Kranz im Jahr 1881, also vor etwa 140 Jahren - er sah den hellen Stern folglich nicht am Ende, sondern eher in der Mitte des Kranzes!

4"-Refraktor - bei 30-fach fällt der Kranz indirekt auf, wie ein langer, flacher Fortsatz vom hellsten Stern im Süden - bei 60-fach ist das Muster eindeutiger und alle figurgebenden Sterne sind erkennbar

5"-Refraktor - bei 40-fach ein recht auffälliger Halbkreisbogen aus eher schwächeren Sternen

12"-Spiegel - schon bei Aufsuchvergrößerung zeigt sich der schöne, nach Osten gebogene Halbkreis vom hellen Stern ausgehend - bei 110-fach werden im Inneren des Kranzes ein halbes Dutzend schwächere Sterne sichtbar, die den Gesamteindruck aber nicht weiter stören

Webb 2

Wiegers Drachen

CVn

12h50m00s

+42°15'00"

Größe: 120' x 20'

hellster Stern: 8m3

Mitglieder: 13

der deutsche Amateurastronom Andreas Wiegers berichtete 2018 im Forum von Astrotreff über einen kleinen Drachen (Draco Minor) gut 1° nördlich der Galaxie M 94, der ihm bei der ersten Benutzung eines 120-mm-Fernglases in den Jagdhunden auffiel - an der nordwestlichen Ecke der Raute, welche den Kopf von Draco Minor ausmacht, ist ein Sternpaar, welches an Ny 1/2 Dra erinnert - der Körper setzt in einer kräuselnden Gerade über knapp zwei Grad nach Nordosten an, jedoch fehlt dann der größte Teil des Drachenkörpers - wir sehen hier eher einen Winddrachen (engl. kite) mit Schweif - er erinnert an Kembles Drachen in Cassiopeia (Kemble 3, Kembles Kite) - die Raute des Winddrachens misst knapp 20' über die lange Diagonale, der Schweif flattert über knapp 2° nach Nordosten - bei Wiegers Drachen bleibt es dem Beobachter somit überlassen, ob er einen Feuerdrachen oder einen Winddrachen erkennt - jedenfalls stößt man in dieser Himmelsgegend immer wieder auf den Drachen und kann von dort aus mit großer Leichtigkeit M 94, die Katzenaugengalaxie, finden 

FG 8x20 - der Drachen ist erkennbar, aber schwierig - die Raute plus Spitze ist kein Problem - vom Schweif sind gut 2/3 nachverfolgbar, dann verläuft sich das östliche Ende etwas 

FG 10x42 - die vier Sterne der Raute sowie der südwestlich davon stehende Stern, der in der Figur des Feuerdrachens seine Zunge wäre, sind deutlich - jene fünf Sterne dominieren, da im Schweif des Winddrachens nur die ersten beiden Sterne auszumachen sind - somit erinnert das Ganze nun an ein chemisches Gefahrensymbol, vielleicht: „Achtung, Liner-Galaxie!“

FG 12x60 - trotz nun mehr Öffnung und Vergrößerung ggü. der kurz vorher erfolgten Beobachtung mit dem 10x42-FG kommen im Schweif des Winddrachens keine weiteren Sterne heraus, dazu braucht es wohl mehr Öffnung und Vergrößerung - jedoch ist nun die Cats Eye Galaxy M94, die im 10x42 gerade so nichtstellar war, nun ein deutlicher Nebelfleck

FG 16x70 - sehr auffällig - die Drachenraute hat durch die zusätzliche Sternspitze nach Westen irgendwie etwas Aggressives - in der Raute ist ein doppeltes Lottchen zu erkennen - der Drachenschweif schlängelt sich wunderschön nach Osten, wo er in flacheren Schwüngen ausläuft - gut 14 Sterne sin im Schweif erkennbar - zwischen Raute und Schweif fehlt vielleicht noch ein Stern für die perfekte Verbindung

4"-Refraktor30-fach sind genau richtig, um das Muster komplett im 2,7° großen Gesichtsfeld zu haben - auffällig ist die Drachenraute mit Spitze nach Südwesten, insgesamt 6 Sterne - dann schlängelt sich eine Sternkette nach Nordosten weg, der Schwanz ist dreimal bis viermal so lang wie der Kopf

6“-Refraktor - bei 60-fach ist der Kopf des Winddrachens auffallend - der nordwestliche Stern in der Raute ist doppelt - der Schweif kann gut über die gesamte Länge verfolgt werden, allmählich nach Nordosten schwächer werdend

Wiegers´ Drachen

Zürn 1

Per

02h18m53s

+57°08'24"

Größe: 1,1' x 0,5'

hellster Stern: 6m5

Mitglieder: 6

der Fallschirmspringer - Entdeckerin Katharina Zürn - im Sternhaufen NGC 869 lohnt es sich, genauer hinzuschauen - im Zentrum des Haufens zeigt sich ein kleines, feines Sternmuster - um den 6m5 hellen Stern V520 Per bilden fünf Sterne mit Helligkeiten ab 8 mag einen engen, nach außen (bzw. Südosten) gewölbten Bogen - mit etwas Fantasie wirkt der Sternbogen wie ein Fallschirm und V520 Per ist der Kerl, der am Fallschirm hängt - eine weitere mögliche Deutung ergibt sich für all jene, die den Heulenden Zyklopen (NGC 7134) kennen, sie werden hier sicherlich seinen freundlicheren Bruder, den lachenden Zyklopen, erkennen

Bild rechts: Christian Busch

FG 10x50 - vom Fallschirmspringer ist der Schirm als leicht gebogener kleiner Nebel erkennbar, Sterne sind aber nicht auflösbar

FG 12x42 - der Sternbogen ist sehr auffällig - zwei Sterne lösen sich aus diesem heraus

4"-Refraktor - schon bei 30-fach sticht der Bogen um den hellen Stern im Haufen hervor - einmal in dem Wissen um dieses Muster entgeht es einem nicht mehr, wenn man sich den Doppelsternhaufen anschaut - bei 50-fach werden vier Sterne direkt sichtbar, der fünfte zeigt sich nur indirekt

8"-Spiegel - bei 40-fach wird am hellen Stern wunderbar der Bogen schwächerer Sterne sichtbar, die den Fallschirm bilden - vier Mitglieder des Fallschirms sind direkt und einer ist indirekt erkennbar

Zürn 1