Zeichnungen René

Ich bin nicht so fleißig wie Mathias, sondern tausche eher gelegentlich das Diktiergerät gegen die Zeichenutensilien.

Die Zeichnungen sind deshalb nicht nach Objektklassen sortiert und größtenteils nach zeitlicher Entstehung sortiert (neueste Zeichnung oben).


Die vier schönsten farbigen Doppelsternpaare aus dem Sternbild Kassiopeia.

Beim Doppelstern Alpha Cas fallen Spikes auf. Reflexionen beim Refraktor? In der Tat, sie stammen von der Dachkante meines Amicis. Die Spikes waren eigentlich länger, aber ich wollte es nicht übertreiben. Auf jeden Fall ist der Stern Schedir (2m4) eine ziemliche Leuchtgranate.


Die drei Doppelsternzeichnungen entstanden in einer Mondscheinnacht. Es sind ausgesuchte farbige Doppelsterne aus dem Sternbild Löwe.


Ein Sternmuster, beschrieben von Christoph Hahn im Ferbruar 2023. Er stieß bei der Suche nach der Galaxie NGC 2383 auf diese Sterngruppe. Ein kurze Kaskade aus Sternen 7. bis 8. Größenklasse (ergänzt von 9. Größenklasse) und westlich davon noch zwei weitere 7. und 8. Größenklasse. Diese Gruppierung erinnert an eine geschwenkte Fahne, der Stiel ist ist durch die Zweiersternreihen etwas dicker, was ja so sein muss, wenn man im Stadion eine Fahne schwenkt, sie sollte nicht abbrechen.

 

Das Muster ist einfach zu finden zwischen dem Stern Sirius (oben in der Zeichnung) und Messier 41. Die Oberkante der Fahne ist eine praktische Aufsuchhilfe, da unmittelbar 10' ostnordöstlich in Verlängerung zu den beiden nördlichen Sternen die Galaxie NGC 2283 steht.



Der Doppelstern HJ 3945 schrammt in unseren Breiten nur knapp über dem Horizont entlang.

Wenn man aber das Glück hat, ihn beobachten zu können, dann stellt sich das gleiche schöne Gefühl ein, wie bei Albireo im Sternbild Cygnus im Sommer.

Während die A-Komponente wild zwischen orange und gelb changierend strahlt (sicher dem tiefen Horizontstand geschuldet), zeigt sich B etwa halb so hell in einem zarten türkis- bis mint-weiß. Besser kann ich es nicht umschreiben, aber auf jeden Fall ist dieser Doppelstern farbkontrasttechnisch sehr eindrucksvoll.


Auch Vollmondnächte eigenen sich für Beobachtungen, hier im besonderen Sinne für Doppelsterne.

Der wunderschöne Doppelstern STF 307 alias Eta Persei oder Miram hat es mir angetan.

Bei kleiner Vergrößerung strahlt Miram in einem wunderschönen Bernsteingelb.

Die B-Komponente steht leicht abgesetzt westlich davon und kann schnell übersehen werden. Ein schönes, zartes Anhängsel.


Collinder 70 ist ein wunderschöner Sternhaufen mitten im Gürtel des Sternbildes Orion.  Wegen seiner Größe von über 2° ist er bestens geeignet für Ferngläser aller Art. Besonders fasziniert hat mich die lange Sternlinie, die sich wie ein großes S durch den Haufen bzw. den Gürtel zieht.  Mit etwas Fantasie zieht die Sternkette sich östlich noch weiter und knickt dann im rechten Winkel nach Südosten ab.

Da ich genügend Umfeld mit zeichnen wollte, stieß ich im Süden irgendwann auf den Sternhaufen NGC 1981 ... und von dort aus war es dann auch nicht mehr weit bis zu Messier 42.


Die Sterngruppe um den mit bloßem Auge sichtbaren, 4.4 mag hellen Stern ξ Ori (Xi Orionis) wird als Persson 1 oder Xi Orionis-Group bezeichnet. Südlich von ξ Ori fällt eine gewellte Schlangenlinie auf. Im isDSA ist der Kreis dieses Sternmusters sogar noch ein wenig weiter gefasst und inkludiert den westlich stehenden Sternhaufen NGC 2169, der allein auch gut als Sternmuster durchgehen würde. Seine Gestalt erinnert sehr stark an die Ziffer 37. Deshalb wird er gern IC37 (lautmalerisch: I see 37) genannt. Auch weitere Bezeichnungen wie LE-Haufen (bei Beobachtungen auf dem Kopf stehend) oder kleine Plejaden sind bekannt. Für mich ist das einer der stärksten mustergültigen Sternhaufen mit einem Aha-Erlebnis am Okular.


Die Region um Melotte 25, einem Sternhaufen im Sternbild Stier hat es mir auch sehr angetan. Vielen ist dieses Sternfeld um den gelbstrahlenden Stern Aldebaran auch bekannt als Hyaden oder als Regengestirn oder als Taurusstrom.

Diese Sterne das Haufens erstrecken sich über ein Feld von knapp 6°.

 

Aber damit nicht genug. Gut 3° nördlich davon befindet sich ein kleineres Sternfeld, Geist der Hyaden oder auch die Wilden 13 genannt. Das Sternmuster enthält einige 5 mag helle Sterne (in der Zeichnung einige der sieben helleren Sterne ganz im Norden). Von den Plejaden kommend, stolpert man oft darüber und denkt mitunter, man sei schon bei den Hyaden angekommen. Ist man aber nicht. Deswegen vermutlich die auch Bezeichnung "Geist der Hyaden".



Bei dem Sternhaufen NGC 6991-2 hatte sich während der Beobachtung sofort einen Oktopus mit drei Armen im Kopf.

Mitbeobachter bestätigten meine Assoziation,  weshalb ich mutig zum Zeichenstift gegriffen habe und dem Tintenfisch einen feinen Anstrich verpasst habe.



Omicron₁ Cygni ist ein Dreifachsternsystem, das eines der farbenprächtigsten und am einfachsten zu beobachtenden ist. Die drei  Sterne schimmern je nach Beobachter und Teleskopöffnung in den schönsten Farben. Es ist zwar nur ein optisches Mehrfachsternsystem, aber dennoch sehr sehenswert.

Die beiden Galaxien NGC 750 und NGC 751 wurden beide von Sarah als Objekt des Monats November 2022 bei Astrotreff.de vorgestellt. Ein schöner Grund, meine wiederentdeckte Zeichenfreude an diesen beiden Galaxien auszuleben.

 



Das Sternmuster Hay-Merting 5 ist eines meiner Lieblingssternmuster aus unserem eigenen Katalog, weil es so offensichtlich ist und es im Grunde wenig Vorstellungskraft bedarf, das Muster zu erkennen. 

 

Ab 4" und gutem Himmel lohnt sich ein Blick dorthin.



Der Alpha-Persei-Bewegungshaufen  Melotte 20 hat es mir angetan, seit ich ihn vor Jahren das erste Mal mit einem 8x30 Fernglas beobachtet habe. 

Der Sternhaufen ist mit 5,5° so groß, dass sich hier gerade Kleinferngläser am besten eignen, um den Haufen einigermaßen gut abgegrenzt vom Umfeld zu sehen. 

Im Haufen selbst lassen sich viele Strukturen und Sternketten erkennen, die hellsten Sterne funkeln wie Diamanten inmitten eines Meeres aus vielen unterschiedlich hellen Mitgliedern.


Lorenzin 5 Essertoo String
Lorenzin 5 (oder auch Essertoo String) ist eines meiner Lieblingssternmuster. 

Klein, fein und sehr filigran zieht sich der Doppelbogen durch das Sternfeld.

Dabei entsteht bei kleinen Vergrößerungen der Eindruck, dass die Sterne des Musters eine dünne, feine Linie bilden.


Collinder 21 wird auch "Putter Cluster" genannt. Einige Sterne 8. bis 11. Größenklasse bilden einen schönen Sternbogen, der wie ein halbes Herz oder eben der Kopf eines Golf-Drivers ausschaut. Dem Schläger fehlt meiner Ansicht nach der Stiel, sofern der Sternbogen wirklich nur den Schlägerkopf darstellt. Und er müsste dann wohl besser "Driver Head Cluster" heißen ...
Collinder 21 Zeichnung
Der Rocking Horse Cluster NGC 6910 ist ein echter Sternhaufen, die beiden hellsten, leicht gelblich strahlenden, 9m2 hellen Sterne gehören allerdings physikalisch gesehen nicht zum Sternhaufen .

Mit 4" wirkt der Haufen noch sehr unscheinbar. Alle figurgebenden Sterne sind aber schon direkt und indirekt erkennbar.

NGC 6910 Zeichnung


NGC 457 hat verschiedene Bezeichnungen, am gebräuchlichsten ist der Name "Eulenhaufen". Von den unzähligen Sternhaufen im Sternbild Kassiopeia ist das der hellste.

Und er ist einer der hellsten Sternhaufen, die nicht von Charles Messier katalogisiert wurden. Vermutlich hat der helle Stern ϕ Cas in den kleinen Teleskopen Messiers den Haufen schlicht überstrahlt.

 

Etwa 20 Sterne 9. und 10. Größenklasse machen den Eindruck einer nach Südosten fliegenden Eule mit gespreizten Flügeln und Beinen.

 

Nur ein halbes Grad nordwestlich steht ein weiterer, schon mit 4" erreichbarer Sternhaufen (NGC 436, nicht mit gezeichnet), der einen schönen Kontrast zu NGC 457 darstellt.

NGC 457 Zeichnung
NGC 404 Zeichnung
Mirachs Geist NGC 404 ist eine nahe, aber isoliert stehende, linsenförmige Zwerggalaxie, die ihren Namen dem 9' südöstlich liegenden, 2 mag hellen Stern Mirach verdankt.

 

Die Galaxie wurde 1784 von Wilhelm Herschel gefunden und war geradezu prädestiniert für seine Suchstrategie, denn er zentrierte als Bezugspunkt immer einen hellen Stern ... und ich mag helle, farbige Sterne beim Zeichnen. Die Farben und den Halo erzeuge ich allerdings mit dem Computer. Die Ergebnisse beim Zeichnen mit farbigen Stiften waren alles andere als überzeugend.

Da bei mir im Garten meist hohe Luftfeuchte in der Nacht vorherrschend ist, gibt es auch immer fette Halos um die helleren Sterne, Fluch und Segen liegen mitunter dicht beieinander.



Auf den sehenswerten Sternhaufen NGC 7160 bin ich eher zufällig gestoßen. 

Faszinierend sind hier die unterschiedlichen Helligkeiten seiner Mitglieder bzw. irgendwie scheinen die Sterngruppen nach Helligkeit sortiert zu sein. 

NGC 7160 Zeichnung
King 10 ist einer der schönsten Vertreter des King-Kataloges.

Der Haufen wird im Norden und im Süden von recht markanten Sternmustern eingerahmt. 

Die helleren Sterne nordwestlich von King 10 sehen einem Sprungturm im Schwimmbad sehr ähnlich (HM 6). Ein Kerlchen (Stern) stürzt sich gerade in die Fluten des bereits bei kleinen Vergrößerungen grieselig aussehenden OS King 10.  

King 10 Zeichnung HM 6
Bei NGC 40 ist mit 4" hinsichtlich der berühmten Details (Aussehen wie eine Anzugfliege) noch kein Blumentopf zu holen. Der PN ist dennoch bereits mit kleinen Vergrößerungen gut auszumachen.

Der Zentralstern ist ab 70-fach indirekt gut zu erkennen.

NGC 40 Zeichnung


NGC 7510 Zeichnung
NGC 7510 erinnert auf Fotos wegen der zwei markanten Sternlinien, die sich zu einem hellen Stern hin verjüngen, stark an eine Pfeilspitze.

 

Bei meiner ersten Beobachtung vor einiger Zeit habe ich noch eine dritte, nördlichere Linie aus gut einem Dutzend schwächeren, aber durchweg gleich hellen Sternen erkennen können.

Die Sichtung dieser Linie war mir allerdings in der Nacht, als ich ihn gezeichnet habe, nicht vergönnt.

Erreichbar sind die Sterne mit 12,5", haben sie doch alle Helligkeiten zwischen 14 und 15 mag.

Das sieht mir stark nach einem weiteren Beobachtungsversuch aus.


HM 4 Zeichnung NGC 225 Stock 24
Das Muster ist Christopher schon vor einigen Jahren aufgefallen. Beim BTM im August 2016 dann ist es ihm ganz zufällig wieder ins Auge gesprungen.

Nun hat es Einzug in unseren eigenen kleinen, feinen Sternmusterkatalog mit der Bezeichnung Hay-Merting 4 bzw. Hays Ring gefunden.

 

Er liegt etwa auf halber Strecke zwischen den Sternen γ Cas und κ Cas in Cassiopeia und ist somit sehr leicht aufzufinden.

Das ringförmige Sternmuster hat einen Durchmesser von etwas über 0,7°.

Der OS NGC 225 ist am südöstlichen Rand des Rings beteiligt, der OS Stock 24 liegt etwas innerhalb des nordwestlichen Rands.

Von NGC 225 bis Stock 24 zieht sich ein Sternband durch den Ring, mit einer kurzen Abzweigung nach Norden. 

 

Ich habe die drei hellen Sterne nordöstlich in die Zeichnung mit aufgenommen, obwohl allein schon die beiden Sternhaufen für die Orientierung ausreichend sein dürften.


Das Flugzeug ist besser unter der Bezeichnung Harrington 12 bekannt und stand ganz oben auf meiner Zeichen-Wunschliste.

Bei meiner ersten Beobachtung hatte ich aufgrund der vielen Sterne im Umfeld arge Probleme, das Flugzeug zu erkennen. Aber wenn man sich zunächst auf die vier hellen Sterne nördlich des Haufens M 52 konzentriert, die eine flache Raute bilden, dann wird das Bild schnell klarer.

Mit etwas Fantasie erscheint das Flugzeug sogar dreidimensional.

  

M 52 zeigte sich mir bei dieser Vergrößerung noch nicht in voller Pracht, denn eigentlich schmiegt er sich mehr um den westlich stehenden Stern. Indirekt zeigten sich aber bereits erste schwache Sterne im Haufen.

Hrr 12 Zeichnung M 52
Die Anordnung der sichtbaren Sterne im Umfeld des kleinen Kerlchens NGC 6058 hier hat mir auch sehr gefallen. Es gibt jede Menge geometrischer Figuren zu entdecken.

Der Nebel selbst soll erst ab hohen Vergrößerungen Details offenbaren. 

NGC 6058 Zeichnung


Napoleons Hut - der Franzose Fulbert Picot sah in diesem Muster den berühmten Kopfputz Napoleons.

Der gelbe Hof um den hellen Stern Arktur mag übertrieben wirken, aber schaut euch den Stern und das Muster selbst einmal in Ruhe durch ein Teleskop an. Die Leuchtkraft und die Intensität der gelben Farbe sind atemberaubend.

Picot 1 Zeichnung
Kembles Kaskade - ein Sternmuster, das bei guten Bedingungen schon mit bloßem Auge als länglicher, nebliger Fleck sichtbar wird.

In kleinen Teleskopen zeigt sich dann eine 3° lange Kette von etwa 20 Sternen, die sich wie ein Wasserfall zum ebenfalls sehenswerten Sternhaufen NGC 1502 hinunterstürzen.

Kemble 1 Zeichnung NGC 1502


NGC 2610 liegt in einem schönen Sternumfeld. Drei hellere Sterne bilden ein gleichseitiges Dreieck und einige schwächere Sterne innerhalb des Dreiecks haben auch eine gewisse Symmetrie - das gesamte Sternumfeld erinnert entfernt an Canali 1.

Am Nordostrand des Nebels wird indirekt ein schwacher Stern sichtbar, der bei mittleren Vergrößerungen dafür sorgt, dass der PN dort heller wirkt.

NGC 2610 Zeichnung
NGC 1501 ist einer der Planetarischen Nebel, die schon bei Aufsuchvergrößerung einen respektablen Eindruck machen.

Der Nebel war Objekt des Monats Februar 2017 im Astrotreff-Forum und deshalb ein willkommener Anlass für meine erste Zeichnung.

NGC 40 Zeichnung