Ich bin nicht so fleißig wie Mathias, sondern tausche eher gelegentlich das Diktiergerät gegen die Zeichenutensilien.
Die Zeichnungen sind deshalb nicht nach Objektklassen, sondern nach zeitlicher Entstehung sortiert (neueste Zeichnung oben).
Klein, fein und sehr filigran zieht sich der Doppelbogen durch das Sternfeld.
Dabei entsteht bei kleinen Vergrößerungen der Eindruck, dass die Sterne des Musters eine dünne, feine Linie bilden.
Mit 4" wirkt der Haufen noch sehr unscheinbar. Alle figurgebenden Sterne sind aber schon direkt und indirekt erkennbar.
Und er ist einer der hellsten Sternhaufen, die nicht von Charles Messier katalogisiert wurden. Vermutlich hat der helle Stern ϕ Cas in den kleinen Teleskopen Messiers den Haufen schlicht überstrahlt.
Etwa 20 Sterne 9. und 10. Größenklasse machen den Eindruck einer nach Südosten fliegenden Eule mit gespreizten Flügeln und Beinen.
Nur ein halbes Grad nordwestlich steht ein weiterer, schon mit 4" erreichbarer Sternhaufen (NGC 436, nicht mit gezeichnet), der einen schönen Kontrast zu NGC 457 darstellt.
Die Galaxie wurde 1784 von Wilhelm Herschel gefunden und war geradezu prädestiniert für seine Suchstrategie, denn er zentrierte als Bezugspunkt immer einen hellen Stern ... und ich mag helle, farbige Sterne beim Zeichnen. Die Farben und den Halo erzeuge ich allerdings mit dem Computer. Die Ergebnisse beim Zeichnen mit farbigen Stiften waren alles andere als überzeugend.
Da bei mir im Garten meist hohe Luftfeuchte in der Nacht vorherrschend ist, gibt es auch immer fette Halos um die helleren Sterne, Fluch und Segen liegen mitunter dicht beieinander.
Der Haufen wird im Norden und im Süden von recht markanten Sternmustern eingerahmt.
Die helleren Sterne nordwestlich von King 10 sehen einem Sprungturm im Schwimmbad sehr ähnlich (HM 6). Ein Kerlchen (Stern) stürzt sich gerade in die Fluten des bereits bei kleinen Vergrößerungen grieselig aussehenden OS King 10.
Der Zentralstern ist ab 70-fach indirekt gut zu erkennen.
Bei meiner ersten Beobachtung vor einiger Zeit habe ich noch eine dritte, nördlichere Linie aus gut einem Dutzend schwächeren, aber durchweg gleich hellen Sternen erkennen können.
Die Sichtung dieser Linie war mir allerdings in der Nacht, als ich ihn gezeichnet habe, nicht vergönnt.
Erreichbar sind die Sterne mit 12,5", haben sie doch alle Helligkeiten zwischen 14 und 15 mag.
Das sieht mir stark nach einem weiteren Beobachtungsversuch aus.
Nun hat es Einzug in unseren eigenen kleinen, feinen Sternmusterkatalog mit der Bezeichnung Hay-Merting 4 bzw. Hays Ring gefunden.
Er liegt etwa auf halber Strecke zwischen den Sternen γ Cas und κ Cas in Cassiopeia und ist somit sehr leicht aufzufinden.
Das ringförmige Sternmuster hat einen Durchmesser von etwas über 0,7°.
Der OS NGC 225 ist am südöstlichen Rand des Rings beteiligt, der OS Stock 24 liegt etwas innerhalb des nordwestlichen Rands.
Von NGC 225 bis Stock 24 zieht sich ein Sternband durch den Ring, mit einer kurzen Abzweigung nach Norden.
Ich habe die drei hellen Sterne nordöstlich in die Zeichnung mit aufgenommen, obwohl allein schon die beiden Sternhaufen für die Orientierung ausreichend sein dürften.
Bei meiner ersten Beobachtung hatte ich aufgrund der vielen Sterne im Umfeld arge Probleme, das Flugzeug zu erkennen. Aber wenn man sich zunächst auf die vier hellen Sterne nördlich des Haufens M 52 konzentriert, die eine flache Raute bilden, dann wird das Bild schnell klarer.
Mit etwas Fantasie erscheint das Flugzeug sogar dreidimensional.
M 52 zeigte sich mir bei dieser Vergrößerung noch nicht in voller Pracht, denn eigentlich schmiegt er sich mehr um den westlich stehenden Stern. Indirekt zeigten sich aber bereits erste schwache Sterne im Haufen.
Der gelbe Hof um den hellen Stern Arktur mag übertrieben wirken, aber schaut euch den Stern und das Muster selbst einmal in Ruhe durch ein Teleskop an. Die Leuchtkraft und die Intensität der gelben Farbe sind atemberaubend.
In kleinen Teleskopen zeigt sich dann eine 3° lange Kette von etwa 20 Sternen, die sich wie ein Wasserfall zum ebenfalls sehenswerten Sternhaufen NGC 1502 hinunterstürzen.
Am Nordostrand des Nebels wird indirekt ein schwacher Stern sichtbar, der bei mittleren Vergrößerungen dafür sorgt, dass der PN dort heller wirkt.