Dunkelnebel

Dunkelnebel sind Objekte, bei denen man sich in der Regel darauf konzentriert, dass man eigentlich nichts sieht. Wir finden, dass es durchaus sehr reizvoll sein kann, sich mit dieser Objektklasse zu beschäftigen.

Zwei herausragende Pioniere und fleißige Astronomen bei der Katalogisierung von Dunkelnebeln waren Edward E. Barnard und Beverly T. Lynds.

 

Edward E. Barnard, ein Pionier der professionellen Astrofotografie und ein begnadeter visueller Beobachter, veröffentlichte seinen ersten Dunkelnebelkatalog mit den Einträgen von Nr. 1 bis 175 im Jahre 1919 unter dem Titel „Catalogue of Dark Markings in the Sky“. Im Nachgang dazu produzierte er einen zweiten Katalog mit den Einträgen von Nr. 201 bis 370. Das bedeutet, dass es Barnard 176 bis einschließlich Barnard 200 nicht gibt!

1928 erschien posthum sein Werk „A Photographic Atlas of Selected Regions of the Milky Way“, welches 2009 von der Cambridge University Press als erschwingliches Faksimile wieder aufgelegt wurde. Barnards Katalog bildete den Grundstock für die späteren Dunkelnebelkataloge von Khavtassi (1960) und Lynds (1962).

 

Beverly T. Lynds veröffentlichte ihren Dunkelnebelkatalog 1962 unter dem Titel "Catalogue of Dark Nebulae". Der Katalog mit der Bezeichnung LDN - Lynds‘ Dark Nebulae (nicht mit LBN - Lynds’ Bright Nebulae - zu verwechseln! ;-)) basiert auf einer Durchmusterung der roten und blauen Platten des Palomar Observatory Sky Atlas und deckt den Himmel von Deklination +90° bis -33° ab. Der Katalog subsumiert alle Barnard-Objekte, das heißt zu jeder Barnard-Nr. gibt es eine entsprechende LDN-Nr.

 

In ähnlicher Weise wie die Messier-Nr. in der Amateurliteratur meistens Vorrang vor der NGC-/IC-Nr. hat, hat die Barnard-Nr. allgemein Vorrang vor der LDN-Nr. und so handhaben wir es auch in der nachfolgenden Auflistung der von uns beobachteten und/oder gezeichneten Dunkelnebel.


Nachfolgend ein Überblick über die bislang von uns beobachteten Dunkelnebel:

 

Allgemeine Informationen zu astrophysikalischen Besonderheiten, geschichtliche Hintergründen oder interessante Details haben wir im weißen Text zusammengefasst.  

Bei den Bildquellen handelt es sich, sofern nicht anders vermerkt, um SDSS-/DSS-Bilder (Quellen: Aladin oder WikiSky).

Bei abweichenden Bildautoren oder Zeichnungen erfolgt die Nennung in hellgrauer Unterlegung.

Die eigenen Beobachtungen sind grau unterlegt. Die Öffnungen sind entsprechend der von uns eingeschätzten Schwierigkeit  farbig markiert: leicht - mittel - schwer - träum weiter

Barnard 1

Per

03h33m16s

+31°07'51"

Größe: 80' x 40'

 Entfernung: 900 Lj.

Barnard 1 liegt im Zentrum der Perseus-Molekülwolke am südwestlichen Rand der Per-OB2-Assoziation im lokalen Orion-Arm der Galaxis - im Inneren des Nebels findet eine recht aktive Sternbildung statt, teilweise durch Strahlung des massiven Sterns 40 Persei beeinflusst

Groß-FG - B 1 ist visuell sichtbar, aber weniger gut von seiner Umgebung abgesetzt als sein Kompagnon B 4

Barnard 5

Barnard 4

Per

03h44m00s

+31°47'00"

Größe: 60' x 30'

 Entfernung: 900 Lj.

Der Dunkelnebel bildet den östlichen Rand der Perseus-Molekülwolke - hier findet noch keine Sternbildung statt, was darauf hinweist, dass dies der jüngste Teil der Molekülwolke sein dürfte - Barnard 4 ist relativ gut von seiner Umgebung abgegrenzt und somit schon im Groß-Fernglas ein dankbares Objekt

Bild rechts: René Merting

Barnard 4 ist auf halber Höhe und ganz am linken Rand des Bildes - die Sternleere hier ist auffallend - der dunklere Nebel in Bildmitte ist Barnard 3 - dieser ist fotografisch stärker als Barnard 4, visuell jedoch bedeutend schwieriger wegen der Vordergrundsterne und der zerfaserten Gestalt

FG 25x80 - die Sternleere von B 4 ist auffallend - der im Interstellarum Deep-Sky-Atlas gezeigte Dunkelnebelband Richtung Westen lässt sich nicht deutlich verfolgen - auch B 1 am Ende jenes Bandes ist schwierig abzugrenzen - B 4 ist hingegen gut abgegrenzt, besonders nach Norden - das große Sehfeld von 3° ist sehr förderlich

4''-Refraktor - Stadthimmel - bei 21-fach zeigt sich ein breiter Bereich ohne Sterne, nur hier und da spitzeln zwei schwache Sternchen hervor

Barnard 4

Barnard 5

Per

03h48m00s

+32°54'00"

Größe: 40' x 20'

Entfernung: 900 Lj.

der Dunkelnebel Barnard 5 ist ein isolierter „Außenlieger“ der Perseus-Molekülwolke im Herzen der Per-OB2-Assoziation - im Innern des Nebels findet eine geringe Sternbildung statt - Barnard 5 wird als Bok-Globul klassifiziert, das heißt als kompakter und isolierter Dunkelnebel - das legt eine gute Beobachtbarkeit nahe - auf Fotos ist der Nebel tatsächlich sehr markant, jedoch erschwert die geringe Sterndichte in der Umgebung die visuelle Beobachtung

Bild rechts: René Merting

8"-Spiegel - Barnard 5 wird zugänglich, dann ist darauf zu achten, dass das Sehfeld mindestens 1,5° beträgt, denn die Beobachtung von Dunkelnebeln lebt von der Abgrenzung zur Umgebung!


Barnard 6

Cam

03h56m08s

+56°04'30"

Größe: 15' x 5'

 Entfernung --

der Dunkelnebel Barnard 6 liegt 1° südlich des Sternhaufens Alicante 1

12"-Spiegel - bei 40-fach ist etwas südlich eines 8m5 hellen Sterns eine sternärmere, längliche Region wahrnehmbar, nur ein halbes Dutzend schwache Sterne scheinen dort durch - östlich ist ein angedeuteter Schwung nach Norden auszumachen - der Nebel ist erkennbar, aber nur mäßig auffällig - bei 70-fach kommen einige schwache Sterne hinzu und der DN muss bereits abgefahren werden

Barnard 6

 Barnard 7

Tau

04h17m24s 

 +28°33'00"

Größe --

 Entfernung: 450 Lj. 

 Barnard 10

 

04h18m42s 

+28°16'00" 

Größe --

 

 Barnard 209

 

04h12m24s

+28°19'00" 

Größe -- 

 

 Barnard 211

 

04h17m35s 

+27°43'06" 

Größe -- 

 

die Dunkelnebel Barnard 7, 10, 209 und 211 gehen ineinander über und umfassen ein Gebiet von 4° x 2° am Himmel - sie bilden gemeinsam den auffälligsten Teil des Taurus-Dunkelwolkenkomplexes - jener Komplex füllt das nördliche Drittel des Sternbildgebietes von Taurus aus

FG 15x70 - das flache Dreieck von Psi, 41 und 44 Tauri gibt Orientierung für den Einstieg in den Dunkelwolkenkomplex (und einige Mitglieder des Sternhaufens Dolidze 14 direkt neben 41 Tau blinken hervor) - jene drei Sterne am Feldrand gehalten, sehe ich nicht einmal ein Dutzend Sterne in den zentralen 2° des Gesichtsfeldes, sonst ist nur Schwärze - beim Schwenken nach Norden ist der deutliche Übergang zur normalen Sterndichte mit Hunderten von Sternen an der Auflösungsgrenze sehr beeindruckend - die Abgrenzung der Dunkelnebel nach Osten und Süden ist dagegen undeutlich

B 7 B 10 B 209 B 211

Barnard 26

Aur

04h54m35s

+30°37'00"

Größe: 10' x 7'

Entfernung: 540 Lj.

ein kompakter Dunkelwolkenkomplex mit den Nummern Barnard 26 bis 28, der besonders reizvoll in Kombination mit dem unmittelbar südöstlich stehenden Reflexionsnebel vdB 31 ist, der um den 7 mag hellen A0-Stern HD 31293 steht - dieser Komplex ist ähnlich weit entfernt wie die weiter südwestlich im Sternbild Taurus stehenden Dunkelnebel 

Bild rechts: CCD-Guide - Günter Kerschhuber

8"-Spiegel - bei 40-fach ist Barnard 26 auffällig - es zeigen sich wenig Sterne im Vergleich zur Umgebung - zusammen mit den umliegenden Dunkelnebeln wirkt der Komplex V-förmig

Barnard 26

Barnard 33

Ori

05h40m59s

-02°27'30"

Größe: 6' x 4'

Entfernung --

Barnard 33 ist der berühmte Pferdekopfnebel, der diffuse Emissionsnebel IC 434 sorgt für die Hintergrundbeleuchtung - da IC 434 sehr schwach in Hα strahlt und unser Auge auf diese Wellenlänge kaum reagiert, galt B 33 lange Zeit als unbeobachtbar - aber in Zeiten der Schmalbandfilter hat sich dies geändert - für die Beobachtung ist ein sehr transparenter und dunkler Himmel wichtig - weiterhin hilfreich sind eine gute Streulichtabschirmung und niedrige Vergrößerungen mit möglichst großer AP - Untergrenzen sind 6" mit Hβ bzw. 10" mit UHC - die helle Kante von IC 434 sollte als Erstes gesucht werden - visuell ist B 33 nur eine schwache, runde Silhouette

Bild rechts: CCD-Guide - Günter Kerschhuber

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

6''-Refraktor - Vorstadthimmel - bei 30-fach und Hβ sind nur die helleren Teile von IC 432 sichtbar - vom Pferdekopfnebel keine Spur, auch nicht bei 50-fach mit UHC-Filter 

8"-Spiegel - bei 100-fach und Hβ ist IC 434 recht gut sichtbar, aber die Einbuchtung in B 33 blieb verborgen

10''-Spiegel - Vorstadthimmel - bei 45-fach und Hβ ist die Nebelkante von IC 434 gut sichtbar - nach wenigen Momenten ist dann auch der Pferdekopfnebel als unregelmäßige Verdunkelung im Nebel indirekt deutlich zu erkennen

12"-Spiegel - bei 70-fach und Hβ nichts gesehen (keine gute Transparenz in der Nacht)

18"-Spiegel - bei 90-fach und Hβ wird eine schwarze und scharf begrenzte Einbuchtung sichtbar, die in den Nebel hineinreicht - sie ist direkt und einfach zu sehen - die Form des Pferdekopfes ist indirekt nachvollziehbar - die äußere Kontur einer gebogenen Mähne sowie die Schädeldecke sind zu erkennen - auch eine kurze Schnauzenform ist erkennbar, die sich aber schwieriger abhebt - der Hintergrundnebel IC 434 ist am Nordostrand deutlich besser abgegrenzt, nach Südwest läuft er diffus aus - im Nebel sind weitere Helligkeitsverläufe erkennbar

Barnard 34

Aur

05h43m50s

+32°42'06"

Größe: 25' x 25'

Entfernung: 500 Lj.

Barnard 34 ist ein Bok-Globul, das heißt ein besonders dichter, kompakter Dunkelnebel - er liegt auf der Vorderseite des lokalen Orion-Arms, recht nahe mit nur ca. 500 Lichtjahren Abstand - abseits der großen Perseus-Taurus-Dunkelwolkenkomplexe schwebt B 34 isoliert im Vordergrund der vielen Deep-Sky-Objekte der Assoziationen Aur OB1 und OB2 im Auriga-Fenster 

DSS-Bild rechts - Tiefen erhöht und der Mitteltonkontrast stark gesenkt

FG 8x56 - mit UHC auf beiden Okularen ein pechschwarzes Loch im zarten Hintergrundglühen des umgebenden nicht aufgelösten Sternfeldes - ca. 0,5° Durchmesser - ein unerwartetes Highlight dieser Nacht 

FG 18x70 - an der Stelle, wo B 34 stehen soll laut Sternkarte, blinken nur drei bis vier ganz, ganz, ganz, ganz schwache Lichtpünktchen im südwestlichen Teil des rund wirkenden Nebels hervor - die Abgrenzung zum Sternumfeld fällt nicht sehr schwer - an den Rändern gibt es einige hellere Sterne und beim Schwenken sehe ich deutlich, dass die Gegend sich vom restlichen Umfeld unterscheidet bzw. leicht dunkler wirkt

3"-Refraktor - bei 25-fach ist B 34 als deutliches Loch im Sternfeld zu erkennen - obwohl der Dunkelnebel nur 25' x 25' misst, ist das Gesichtsfeld von 2,5° sicher hilfreich für diese Wahrnehmung, denn so kann ein gutes Gefühl für die „normale“ Sterndichte in dieser Gegend entstehen und der Abriss der Dichte wird auffallend

5"-Doppelrefraktor - bei 50-fach und 1,7° Feld ist B 34 atemberaubend, ein Highlight unter dunklem, transparentem Himmel - es scheinen keine auffallenden Sterne durch

12"-Spiegel - bei 40-fach fällt eine größere Fläche mit etwas weniger Sternreichtum auf, durch die sich eine gezackte Kette schwacher Sterne nordsüdwärts zieht - markant ist der Nebel aber nicht, sondern nur bei Wissen um die Bedeutung erahnbar - am eindeutigsten ist der südliche Teil erkennbar, der sich in einem geschwungenen Bogen etwas mehr vom Sternumfeld abgrenzt, sonst ist aber keine echte Begrenzung auszumachen - vielleicht sind 12" schon zu viel Öffnung und es werden innerhalb des Nebels zu viele Sterne sichtbar

Barnard 34

Barnard 50

Sco

17h03m00s

-34°26'00"

Größe: 15' x 15'

Entfernung:  --

Zeichnung links: Mathias Sawo


Barnard 72

Oph

17h23m30s

-23°38'00"

Größe: 35' x 15'

Entfernung:  650 Lj.

The Snake - einer der bekanntesten Dunkelnebel im Katalog von E.E. Barnard - dieser S-förmige Nebel steht am Nordwestende des Pfeifenkopfes B 77 und schlängelt sich wie eine Schlange durch das reiche Milchstraßenfeld - für mitteleuropäische Beobachter ist B 72 wegen seiner Position tief im Süden eine Herausforderung - wichtig für die Beobachtung sind eine große Austrittspupille und mindestens 1,5° Gesichtsfeld - der visuell einfachste Teil ist der nach Süden weisende Bogen der Schlange - gut 15' südlich stehen die drei weiteren, kompakten Dunkelnebel B 68, 69 und 70, die zwar kleiner, aber teilweise einfacher zu sehen sind als die Schlange

Bild oben: CCD-Guide - Gerald Rhemann

Zeichnung rechts: Mathias Sawo


Barnard 86

Sgr

18h02m58s

-27°52'05"

Größe: 6' x 3,3'

Entfernung --

die Dunkelwolke und der direkt östlich daneben liegende Sternhaufen NGC 6520 bilden ein schönes Kontrastpärchen - bei B 86 handelt es sich um einen sogenannten Bok-Globul - Edward Emerson Barnard beschrieb diesen als einen "Tropfen Tinte auf hellem Sternhintergrund" - vermutlich blicken wir hier auf die Überreste der Molekülwolke, aus deren Kollaps NGC 6520 hervorgegangen ist - dieser Haufen enthält eine Vielzahl relativ heißer Sterne, welche uns durch ein blauweißes Leuchten ihr geringes Alter verraten - beide Objekte befinden sich noch vor dem reichen Sternfeld der Sagittarius-Sternwolke

Bild oben: CCD-Guide - Rudolf Dobesberger

Zeichnung unten: Mathias Sawo 

4"-Refraktor - bei 60-fach vom Sternhaufen NGC 6520 ausgehend folgt westlich des Haufens ein hellerer Stern, danach empfängt mich eine gähnende Leere, bis wieder ein hellerer Stern folgt - mit dieser Öffnung sind aber noch nicht viele flankierende Sterne sichtbar, der Dunkelnebel wirkt dadurch in Richtung Norden und Süden viel größer als in meinen Karten verzeichnet


Barnard 92

Sgr

18h15m30s

-18°11'00"

Größe: 12' x 6'

Entfernung: --

Barnard 93

Sgr

18h16m54s

-18°04'00"

Größe: 12' x 2'

Entfernung: --


beide Dunkelnebel befinden sich am nordwestlichen Rand der kleinen Sagittarius-Wolke, auch als Messier 24 bekannt

Bild rechts: CCD-Guide - Konstantin von Poschinger

12"-Spiegel - bei 45x wird der B 92 schön umrahmt von 6 helleren Sternen, die ihn zwar nicht abgrenzen, aber ungefähr die Grenzen markieren - innerhalb des sichtbaren Ovals sind nur im Westen und im Südwesten ein paar ganz schwache Sterne erkennbar - bei B 93 habe ich eher der Eindruck als bei B 92, dass hier ein Dunkelnebel sein Unwesen treibt - die Stelle ist deutlich dunkler als das stetige Hintergrundglimmen in der Region - bei 70x bekomme ich ein leicht besseres Gefühl für den B92, auch wenn im Südwesten einige Sterne im Nebel hinzukommen - B 93 ist noch besser greifbar, die Leere im Feld ist allerdings ohne echte Abgrenzung


Barnard 103

Sct

18h39m02s

-06°37'00"

Größe: 70' x 30'

Entfernung --

der Dunkelnebel befindet sich gut 2° westlich von M 11

Bild rechts: CCD-Guide - Konstantin von Poschinger

FG 10x35 - im 7° großen Gesichtsfeld wunderschön zusammen mit M 11 und dem Fish Hook östlich zu erkennen - die Gegend wirkt wahnsinnig strukturiert - die östlichen Grenzen des Dunkelnebels verlaufen fast parallel zum Fischhaken, d.h. der Nebel präsentiert sich sehr gut abgegrenzt nach Osten - diese Abgrenzung ist keinesfalls geradlinig, sondern sehr faserig - auch im Nordwesten ist eine relativ einfache Abgrenzung erkennbar, begünstigt durch eine kleine Sternwolke - im Westen läuft der Nebel ohne echte Abgrenzung aus und ist vermutlich dort zu Ende, wo die ersten helleren Sterne sichtbar werden

FG 18x70 - auffallend - im Norden sind deutliche Abgrenzungen zum Sternumfeld erkennbar, im Süden wirkt der Nebel eher breit und flächig und setzt sich nur schwer ab vom Sternumfeld - der nördliche Teil ist indirekt noch besser erkennbar


Barnard 111

Sct

18h50m00s

-05°00'00"

Größe: 120' x 120'

Entfernung --

FG 8x40 - groß, leicht gebogen und direkt neben Beta Sct

Barnard 112

Sct

18h51m06s

-06°40'00"

Größe: 15' x 15'

Entfernung --

der Dunkelnebel befindet sich nur gut 10' südlich von M 11

Bild rechts: CCD-Guide - Bernhard Hubl (Helligkeit erhöht und Kontrast angehoben)

12"-Spiegel - bei 40-fach wirkt der Dunkelnebel kompakt und nicht so auffällig wie der Komplex um B 114 weiter östlich - die Westkante ist recht gut definiert und vier hellere Sterne begrenzen diese Kante - auch bei 70-fach ist der Nebel gut zu erkennen, man muss sich aber erst einsehen - zusammen mit dem östlichen Dunkelnebelkomplex um Barnard 114 wirken beide bei längerer Betrachtung sehr plastisch

Barnard 112

Barnard 114

Sct

18h52m52s

-06°55'38"

Größe: 50' x 20'

Entfernung --

eigentlich ein Dunkelwolkenkomplex mit den Nummern B 114 bis 118, die wir hier zusammenfassen wollen - der Komplex befindet sich ein halbes Grad südöstlich von M 11

12"-Spiegel - bei 40-fach ist das der auffälligste der vielen Dunkelnebelkomplexe um M 11 - bei 50-fach sind an der Ostflanke des Nebels ein paar hellere Sterne auffällig, der Abschnitt um B 118 im Südosten ist nicht erkennbar

Barnard 114

Barnard 119a

Sct

18h54m42s

-05°10'00"

Größe: 30' x 30'

Entfernung --

FG 8x40 - nur als schwache Verdunkelung indirekt angedeutet 

Barnard 133

Aql

19h06m10s

-06°53'45"

Größe: 13' x 10'

Entfernung --

der visuell sehr auffällige Dunkelnebel liegt gut 30' südlich des Planetarischen Nebels NGC 6751 (Glowing Eye) und deckt damit Teile der Scutum-Sternwolke ab - seine Opazitätsstufe 6 ist die höchste und bedeutet soviel, wie ... kein Durchkommen ;-) ... und genauso sind der fotografische und visuelle Eindruck - Entfernungsangaben des Nebels sind nicht bekannt, aber er scheint uns sehr nahe zu stehen, sonst würden wenigstens ein paar mehr Vordergrundsterne vor dem Nebel zu sehen sein

4"-Refraktor - bei 30-fach fällt noch nichts auf - bei 50-fach und Field Sweeping ist ein schmaler Streifen erkennbar, der leicht dunkler als das Umfeld wirkt - östlich und westlich markieren zwei Sterne den Nebel - ein paar schwache Lichtpünktchen glimmen im Nebel

12"-Spiegel - bei Aufsuchvergrößerung 40-fach sind ein nebliger Schlauch und eigenartigerweise im Nebel eine Kondensation zu erkennen, ähnlich einem kleinen, unaufgelösten Sternhaufen - bei 50-fach wird der Nebel deutlicher und im Nebel schimmern gut ein Dutzend Sterne durch, die zusammen eine aufrecht stehende, gespiegelte 5 darstellen, im Bogen ist eine Lücke - ein interessanter Nebel

 

Barnard 133

Barnard 142

Aql

19h39m41s

+10°31'12"

Größe: 40' x 40'

Entfernung: 1.100 Lj.

Barnard 143

Aql

19h40m43s

+10°57'00"

Größe: 60' x 40'

Entfernung: 1.100 Lj.


Barnards E - das Dunkelwolkenpaar ist gut 2° nordwestlich des Sterns Atair zu finden - diese Dunkelnebel bilden vor reichem Milchstraßenhintergrund einen gut definierten, dunklen Bereich, der auf Fotos wie auch visuell einem E gleicht 

Bild oben: Mario Richter

FG 8x20 - vom nördlich liegenden, C-förmigen Bogen (B 143) ist der südliche Nebelteil auf Anhieb erkennbar und einigermaßen gut abgegrenzt - insgesamt besehen wird deutlich, dass westlich von γ Aql ein länglicher Streifen des Sternumfeldes abgedunkelt wird, eine genaue Abgrenzung fällt mir jedoch schwer 

FG 10x50 - B 143 ist deutlich erkennbar und markanter als B 142, aber die Konturen sind schwer zu fassen - zwei Sterne südlich von B 143 helfen bei der Trennung der beiden Nebelteile (B 142/143) - Barnards E steht leicht kursiv geschrieben am Himmel

FG 15x56 - sehr deutlich zusammen als E erkennbar - besonders auffällig sind die drei kurzen Striche des E, die wie harte Zinken einer Harke nach Westen zeigen

4"-Spiegel - bei 20-fach ist B 142 gut erkennbar als länglicher Nebelstrich - den östlichen Nebelrand markiert ein heller Stern - B 143 zeigt sich als sehr markanter Nebelbogen, zusammen mit B 142 entsteht der Eindruck einer nach Westen gerichteten Gabel

8"-Spiegel - bei 30-fach ist B 142 sehr deutlich erkennbar und schön zusammen mit B 143 im GF sichtbar - der nördliche Bogen von B 143 ist besonders stark ausgeprägt und man hat das Gefühl, das unfassbare Schwärze das Auge umfängt - die westlichen Ausläufer ragen wie Krakenarme in das Sternumfeld hinein - bei 40-fach werden die Unterschiede zwischen Sternumfeld und Nebel noch ausgeprägter

10''-Spiegel - würde ich die Stelle von B 143 nicht kennen, würde ich den DN spontan übersehen; je länger ich ihn bei 40-fach beobachte, desto deutlicher wird die Dunkelwolke, die hin und wieder an die Hand einer Legofigur erinnert; der schmale Daumen im Norden wird abgelöst von einer Bucht aus feinem Sternengefunkel, weiter im Süden tauchen dann die restlichen Legofinger dunkel auf, dazwischen blitzt noch hin und wieder ein Stern auf; 

südwestlich von Barnard's E erstreckt sich ein glitzernder Ärmelkanal aus Sternen, bis sich danach der nächste Dunkelnebel direkt sehr gut zeigt, er ist nicht mehr so markant wie das E, aber dennoch oval und dunkel abgesetzt


Barnard 144

Cyg

19h58m00s

+35°18'00"

Größe: 220' x 90'

Entfernung --

LDN 862

Cyg

20h08m40s

+36°56'40"

Größe: 60' x 50'

Entfernung --

Barnard 144 wird zusammen mit LDN 862 auch als "Fish on the Platter" bezeichnet (siehe auch unter 2° und mehr) - LDN 862 bildet Kopf und Kiemen des Fisches, nach Südwesten folgt der gut 3° große Rumpf B 144, der besonders um η Cygni herum deutlich wird - der Teller, auf dem der Fisch angerichtet ist, ist schlicht die Cygnus-Sternwolke

FG 10x50 - Zenitbeobachtung und perfekter Landhimmel - westlich der markanten Sternkette ist eindeutig eine dunklere, längliche, NS-ausgedehnte Zone erkennbar, die stark strukturiert erscheint und deutlich weiter nach Süden reicht als die Ausmaße von LDN 862, also ist ein Teil von B 144 auch erkennbar - der Gesamtnebel zeigt sich gut abgegrenzt - innerhalb schimmern noch eine Menge Lichtpünktchen durch, stören aber nicht diesen fantastischen Gesamteindruck

4"-Refraktor - bei 25-fach (4,2 mm AP) sind um η Cyg deutlich dunklere Bereiche erkennbar, die sich nach Norden ausdehnen, der Fischkopf (LDN 862) selbst ist gut erkennbar als Geflecht aus dunklen Schläuchen

5"-Doppelrefraktor - bei 26-fach und [OIII] auf einem bzw. UHC auf dem anderen Auge ist der Komplex von Kopf bis Schwanz klar zu sehen - das Sehfeld von 2,8° fördert die angenehme Erfassung des gesamten Objektes - sowohl der Ostrand als auch der Westrand der Dunkelnebelstruktur kann während des Abfahrens über seine 4,5° Länge von Nordost nach Südwest stets im Feld gehalten werden  - mit 2x UHC ist der Fisch gerade noch da, aber nicht mehr markant - dann filterlos ist der Fisch weg

bei 36-fach ohne Filter zeigt sich der Fisch, ist aber schwierig zu halten - bei 70-fach dann ist auch ohne Filter der Fisch deutlich in verschiedene Bereiche unterscheidbar - dem Kopf folgt ein Bereich mit erhöhter Sterndichte (in meiner Vorstellung die Kiemen (siehe auch Barnards Beschreibung, in der er diese Stelle explizit beschreibt), nach Südwesten gefolgt vom 2° großen Rumpf, besonders deutlich um η Cyg herum

12"-Spiegel - bei 40-fach (8,9 mm AP) sind deutlich Strukturen gut ein halbes Grad westlich des hellen Sterns 28 Cyg erkennbar - im Nebel sind einige hellere Sterne erkennbar - südlich davon wird es noch einmal sternreicher und dann kommen richtige OW-ausgedehnte "Querstreifen", vermutlich die Kiemen - Sternketten innerhalb des Dunkelnebelgebietes sorgen anscheinend für diesen Effekt - von LDN 862 ausgehend zeigen sich südlich markante Dunkelnebelgebiete, vor allem in der Nähe des Sterns η Cyg - ein Gesamtbild vom Fisch auf dem Teller will sich nicht so recht ergeben, aber allemal eine interessante Gegend

Barnard 144 ldn 862

Barnard 145

Cyg

20h02m48s

+37°40'00"

Größe: 35' x 6'

Entfernung --

Bild oben: Seraphin Feller 

FG 10x50 - Zenitbeobachtung und beste Landhimmelbedingungen - der Dunkelnebel ist nur schwer auszumachen und lange nicht so groß wie angenommen - die beiden helleren Sterne im Norden und Osten helfen zwar bei der Orientierung, aber die betreffende Region fällt lediglich durch weniger Sterne auf, die Grenzen bleiben diffus

4"-Refraktor - bei 25-fach ist der Dunkelnebel markant, gut definiert und nach Osten spitzer werdend sichtbar - nach Westen ist der Nebel nicht so ausgeprägt - einige Sterne blitzen aus ihm hervor und ziemlich mittig verläuft eine Sternkette schön von Nord nach Süd durch den Nebel - im Süden begrenzt eine Dreiersternkette den Nebel

12"-Spiegel - bei 40-fach ist der Nebel sehr auffällig - ein OW-elongierter, dunkler, länglicher Fleck inmitten dieses hellen Milchstraßengebietes - der Nebel ist nach Süden gewölbt und verjüngt sich nach Osten hin - Gesamtaussehen wie die Walgalaxie, nur ohne Licht ;-) - einige helle Sterne liegen an seinen Grenzen, der hellste im Norden - im Nebel schimmern auch einige Sterne hervor - bei 70-fach wird der DN unscheinbarer und muss abgefahren werden


Barnard 168

Cyg

21h53m00s

+47°16'00"

Größe: 100' x 10'

Entfernung: 3.300 Lj.

der 100 Lichtjahre lange Dunkelnebel Barnard 168 wird wegen seiner prägnanten Form auch gern als "Dunkelzigarre" bezeichnet, im englischsprachigen Raum heißt der Nebel passenderweise auch "Caterpillar Nebula" (Raupennebel) - eingebettet an seinem Ostende liegt der genauso berühmte Cocoon Nebula IC 5146 - die Sternbildung in IC 5146 wird mit der Zeit den Dunkelnebel wegblasen - die Masse der Dunkelwolke beträgt ungefähr 2.500 Sonnenmassen

Bild oben: CCD-Guide - Fabian Neyer

FG 10x50 - beim Hineinschwenken in die Region … wow, was für ein Teil - der Dunkelnebel beginnt schwach im Westen und zieht sich dann als dunkler, gut abgegrenzter Schlauch gen Osten - Ausdehnung gut 8:1 - südlich des Nebels zieht sich eine auffällige Sternkette von SW nach NO und endet nahe Cr 470 - diese Kette ist Kemble 1 nicht unähnlich, nur der helle Stern fehlt

FG 15x56 - etwas schlechter, als Landhimmel, durchwachsene Durchsicht - sehr auffällig, ein leicht nach Süden gebogener dunkler, langer Schlauch - der Nebel wirkt gut abgegrenzt, nur im Westen verliert er sich etwas im Umfeld und scheint etwas breiter zu werden

FG 18x70 - wow, was für ein dunkler Schlauch, der östlich besser begrenzt ist und nach Westen etwas fluffiger wird und diffus im Sternenmeer zu verschwinden scheint

4''-Refraktor - Stadthimmel - bei 50-fach zeigt sich der schönste Anblick, eine gut sichtbare Abgrenzung zwischen einem langen, schmalen Schlauch ohne Sterne und der sternreicheren Umgebung, die östliche Begrenzung bei Cr470 hilft bei der Beobachtung

8"-Spiegel - bei 25-fach zeigt sich ein auffälliger, langer, gerader Dunkelschlauch, der im Osten unterhalb von einigen helleren Sternen (Cr 470) endet - im Westen läuft er durch zwei Sterne hindurch und verliert sich dann langsam - seine Länge schätze ich auf 3°, er zieht sich fast über das gesamte Gesichtsfeld (3,25°) - im Zentrum ist eine Sterngruppe erkennbar, ansonsten halten sich die Lichtflecken innerhalb des Nebels in Grenzen

12"-Spiegel - bei 40-fach ein imposanter, dunkler Strich, der nicht im gesamten Gesichtsfeld zu erfassen ist


Barnard 169

Cep

21h57m00s

+58°30'00"

Größe: 50' x 10'

Entfernung --

Barnard 170

Cep

21h57m00s

+58°50'00"

Größe: 25' x 15'

Entfernung --

Barnard 171

Cep

22h03m00s

+58°47'00"

Größe: 25' x 15'

Entfernung --

die Dunkelnebel Barnard 169, 170 und 171 liegen im Orion-Arm unserer Galaxis, wohl irgendwo zwischen 500 und 2.000 Lichtjahren entfernt - es handelt sich um den mit kleineren Öffnungen visuell markantesten Dunkelnebelkomplex im Sternbild Cepheus 

Bild links: CCD-Guide - Manfred Wasshuber

4"-Refraktor - bei 30-fach ist ein schöner Ziehharmonikabogen erkennbar, der sich zwischen helleren Sternen im Westen gen Osten spannt - der östliche Bogen B 169 hebt sich gut vom Umfeld ab - der Nebel wirkt insgesamt dunkler als B 170 nördlich - aus B 171 ragen nur zwei schwache Sterne heraus, die Grenzen sind allerdings schwer auszumachen und B 171 ist der schwächste Nebelteil von allen dreien - B 170 wirkt durch viele hellere Sterne an den Rändern am strukturiertesten - markant ist aber das Sternfeld inkl. Hintergrundglimmen zwischen B 169 und B 170, das einen schönen Kontrast zu beiden Nebeln darstellt und die gesamte Szenerie inkl. Dunkelnebeln wie einen leicht geöffneten Mund erscheinen lässt

5"-Doppelrefraktor - bei 60-fach ist B 170, der visuell deutlichste des Trios, klar nach Norden und Westen abgegrenzt, während die angrenzenden B 169 und B 171 einerseits den allgemein dunkel-nebligen Eindruck nach Süden und Osten verstärken, andererseits die Abgrenzung zum umgebenden Sternfeld in diese Richtung verunklaren - bei 90-fach wird auch die längliche Form von B 169 deutlich, B 171 bleibt schwer greifbar - B 169 und B 170 bilden eine Ellipse mit einer Sterneninsel in ihrer Mitte

10"-Spiegel - bei 90-fach steht die Sterneninsel, die von B 169 und B 170 umfasst wird, klar abgegrenzt da - die Dunkelnebellandschaft zieht sich wunderbar wölkend weiter nach Osten, B 174 einschließend, bis der goldgelb strahlende ζ Cep (Zeta Cep) der Sache ein Ende setzt

Barnard 172

Cep

22h06m55s

+59°09'00"

Größe: 20' x 8'

Entfernung: --

4"-Refraktor - bei 30-fach ist der Nebel zwar erkennbar, aber dennoch nicht so gut abgegrenzt wie erwartet - im Nebel ist kein hellerer Stern auszumachen, nur an den Grenzen taucht ab und zu ein hellerer Vertretet auf - auf seiner Bahn macht der Nebel einen schönen Bogen - bei 50-fach und 70-fach kommen an den Rändern mehr Sterne hinzu, die den Nebel größer machen, vor allem im Süden die nach Westen gebogene Wölbung ist nun markanter - der nördliche Teil bleibt schwer greifbar

Barnard 174

Cep

22h06m42s

+59°10'01"

Größe: 30' x 8'

Entfernung: 1.000 Lj.

Barnard 174 bildet wohl einen physikalisch zusammenhängenden Komplex mit B 169-171 im Orion-Arm unserer Galaxis - hier setzt der sogenannte "Cepheus Flare" (Kepheus-Fackel) an, also ein Ausbruch aus der Milchstraße, welcher sich fast bis Polaris zieht - er ist schon mit bloßem Auge als weite Ausbuchtung aus der Milchstraße zu erkennen, wobei die im Hintergrund in etwa doppelter Entfernung und gleicher Blickrichtung stehende und 10° messende Assoziation Cep OB2 diesen Eindruck einer Ausbuchtung wesentlich verstärkt - die relativ nahe und komplexe Kepheus-Fackel beherbergt eine Vielzahl von fotografisch ergiebigen Dunkelnebeln über eine weite Fläche von mehr als 15° am Himmel - dazu zählt beispielsweise der Hainebel LDN 1235 (auch: VdB 155) 15° weiter nördlich von B 174, ein beliebtes Motiv anspruchsvoller Astrofotografen

Bild rechts: CCD-Guide - Bernhard Hubl

4"-Refraktor - bei 30-fach ist der Nebel zwar erkennbar, aber dennoch nicht so gut abgegrenzt wie erwartet - im Nebel ist kein hellerer Stern auszumachen, nur an den Grenzen taucht ab und zu ein hellerer Vertreter auf - auf seiner Bahn macht der Nebel einen schönen Bogen - bei 50-fach und 70-fach kommen an den Rändern mehr Sterne hinzu, die den Nebel greifbarer machen, vor allem im Süden ist die nach Westen gebogenen Wölbung nun markanter 

10"-Spiegel - bei 90-fach springt B 174 ins Auge - der hübsche Doppelstern Struve 2872 erleichtert die Orientierung im Sehfeld, ebenso das sehr auffallende Sternmuster um 15 Cep - bis ζ Cep 1° südlich scheint es einen weiteren Dunkelnebel zu geben, dort ist jedoch nichts kartiert - insgesamt bildet das 2° große Dreieck zwischen ζ Cep, 15 Cep und B 170 eine faszinierende Nebellandschaft

Barnard 201

Per

02h13m10s

+57°02'15"

Größe: 10' x 10'

Entfernung: --

der Dunkelnebel befindet sich gut 1° westlich der beiden sehr bekannten Sternhaufen NGC 869 und 884, er wird aber vermutlich seltenst beobachtet, da viele sich vom Glanz des Doppelsternhaufens blenden lassen - der Nebel ist dennoch lohnenswert für mittlere Öffnungen

Bild rechts: CCD-Guide - Klauser Franz & Wasshuber Manfred

12"-Spiegel - bei 40-fach ist auffallend, dass unterhalb des hellen Sternpaars im Norden relative Sternleere herrscht, die im Vergleich zum Umfeld auffallend ist - oberhalb dieser Stelle zieht sich eine Kette von sechs schwachen Sternen von Ost nach West - südlich folgt gähnende Leere, bis dann weiter südlich nach und nach wieder schwache Sterne zu glimmen beginnen - bei 70-fach kommen innerhalb viele kleine, feine Sterne zum Vorschein, richtig dunkel bleibt der Nebel aber nach wie vor im Südwesten ... und die wird gut begrenzt von drei hellen Sternen im Westen, die dort eine Linie bilden


Barnard 298

Sgr

18h05m00s

-30°10'00"

Größe: 10' x 10'

Entfernung --

Zeichnung links: Mathias Sawo


Barnard 330

Aql

19h19m35s

+07°28'01"

Größe: 38' x 33'

Entfernung --

dieser auffällige Dunkelnebel mit Opazität 4 liegt nur 1° nordnordöstlich des PN NGC 6781

Bild rechts: CCD-Guide (Ausschnitt) - Konstantin von Poschinger

FG 12x42 - ein dankbarer Dunkelnebel- er wird im Osten durch eine schwache Sterngruppe begrenzt, die in das Dunkel hineinschimmert - westlich ist auch eine schwache, runde, diffuse Kontur erkennbar - vor allem nordöstlich ist ein reiches Sternfeld, das als Indikator dienen kann

3"-Refraktor - bei 30-fach ist eine besonders sternleere Stelle zwischen zwei helleren Sternen erkennbar - der Nebel scheint östlich des südlichen Sterns noch ein wenig weiter zu reichen - eine klare Abgrenzung ist nicht möglich, bestenfalls im nordöstlichen Bereich ist etwas in der Art erkennbar

4"-Refraktor - bei 30-fach ist die Abgrenzung nicht direkt erkennbar, aber da, wo der Nebel ist, gibt es keinen feinen Sterne - diese Region wirkt leicht dreieckig und verjüngt sich nach Süden

12"-Spiegel - bei 40-fach ist der DN sofort auszumachen - bei 70-fach werden die Grenzen eindeutiger sichtbar - vor allem bei dem helleren, den Nebel begrenzenden Stern im Norden werden die Unterschiede zwischen DN und unbenebeltem Sternumfeld deutlich - das Hauptfeld des DN liegt innerhalb eines Sterndreiecks hellerer Sterne - nordwestlich ist eine breite, schnell schwächer werdende Nebelflanke erkennbar, in der einige Sterne mehr durchschimmern - beim Hin- und Herschwenken wird nach SO ein schmaler Nebelausläufer erkennbar

Barnard 334

Aql

19h36m48s

+12°27'00"

Größe: 5' x 3'

Entfernung --

Barnard 336

Aql

19h36m36s

+12°20'02"

Größe: 2' x 2'

Entfernung --

Barnard 337

Aql

19h36m57s

+12°27'14"

Größe: 3' x 3'

Entfernung --

dieser Komplex liegt gut 1,5° nordwestlich von Barnard's E und wird häufig übersehen, ist aber relativ leicht beobachtbar, da die Dunkelwolkennebel sich in einem besonders sternreichen Feld erstrecken - die offiziellen Größenangaben stimmen nicht, der gesamte Komplex erstreckt sich über gut ein dreiviertel Grad, wir können aber nicht sagen, welcher der Nebel der größte ist

Bild rechts: CCD-Guide - Konstantin von Poschinger

FG 12x42 - hier ist ganz eindeutig eine Ost-West verlaufende Verdunklung innerhalb der Milchstraße zu erkennen, die sich nördlich und westlich um einen hellen Stern windet - B 334 und 336 sind so klein bzw. so mit B 337 verwoben, dass eine getrennte Sichtung vermutlich nicht möglich ist

FG 15x56 - die Stelle wirkt strukturiert, als ob jemand einige Löcher in die Gegend gestanzt hat - in dieser an sich sternreichen Umgebung habe ich das Gefühl, als ob sich diese Löcher durchschlängeln durch die Sterne

FG 18x70 - der Dunkelnebelkomplex um B 334 und B 337 mäandert von Nordosten nach Südwesten - beim Schwenken ist er besser erkennbar - auf B 336 habe ich nicht geachtet


Barnard 340

Aql

19h48m43s

+11°24'00"

Größe: 18' x 9'

Entfernung --

gut 1° östlich des berühmten Dunkelnebels Barnards E (B 142/143) steht ein weiterer unregelmäßiger und gebogener Dunkelnebel, der sich auf Fotos vom hellen Stern γ Aql gut 80' nach Norden zieht, aber nur der nördliche Ausläufer ist so verdichtet, dass er visuell erreichbar ist - zu einer Besonderheit machen den Dunkelnebel einige gleich helle Sterne, die rund um ihn herum an seinen Rändern stehen und das Nebelgebiet sehr schön markieren

FG 12x42 - eine gewisse Sternleere ist erkennbar, aus der maximal vier sehr schwache Sterne hervorblinken, eine echte Abgrenzung fällt dennoch schwer - hilfreich ist ein Bogen schwacher Sterne, der von Osten über Süden bis in den Westen um den Nebel herum reicht - im weiteren Umfeld sind weitere Stellen erkennbar, die ähnlich sternleer sind

4"-Refraktor - bei 20-fach ist der Nebel nicht wirklich erkennbar, das Sternfeld wirkt recht homogen - bei 30-fach bekomme ich eine Ahnung, die betreffende Stelle wirkt dunkler als das Umfeld, zum sicheren Erkennen fehlt allerdings eine Abgrenzung - zwei Sterne sind innerhalb der Nebelregion erkennbar - insgesamt schwierig

8"-Spiegel - bei 30-fach bricht kaum Sternlicht durch diesen leicht rundlich wirkenden Nebel - acht hellere Sterne sind rund um den Nebel herum sichtbar - bei 40-fach wirkt der Nebel leicht dreieckig und im Norden bricht ein Stern mit seinem Licht etwas durch

Barnard 340

Barnard 343

Cyg

20h13m22s

+40°14'48"

Größe: 10' x 5'

Entfernung --

auch LDN 877 - ein DN mit hoher Opazität im westlichen Bereich des Gamma-Cygni-Nebelkomplexes um IC 1318 - innerhalb dieses besonders dichten Dunkelnebels findet vermutlich Sternbildung statt - Barnard beschreibt die fotografische Erscheinung als einen scharf abgegrenzten, schwarzen Fleck, 13' lang und Südost-Nordwest-gestreckt, doch visuell wirkt B 343 kürzer und rundlicher - UHC hilft, den Kontrast zwischen Dunkelnebel und umgebenden Emissionsnebelanteilen zu erhöhen - H-Beta hilft bei den meisten Teilen des umgebenden Emissionsnebelkomplexes

Bild rechts: CCD-Guide - Hannes Bachleitner

Bild unten: Seraphin Feller

FG 18x70 - eine echte Abgrenzung ist nicht erkennbar, aber zwischen bzw. leicht nördlich zweier heller Sterne ist indirekt ein leicht dunklerer Hintergrund als im sonstigen Umfeld ausmachbar

FG 25x125 - mit breitbandigen UHC-Filtern in den Okularen ist Barnard 343 klar von den umgebenden Emissionsnebeln und Sternwolken abgesetzt

Barnard 351

Cyg

20h55m35s

+47°24'00"

Größe: 30' x 8'

Entfernung --

12"-Spiegel - bei 45-fach und 72-fach scheint irgendwie alles durchzogen mit dunklen Strukturen - bei 144-fach zeigt sich der östliche Teil ist eindeutig, B 351 setzt zwischen IC 5076 und NGC 6991-2 an, zieht dann in einem Bogen nördlich um den Sternhaufen herum - dann bin ich einem Irrtum erlegen und habe eine Struktur weich auslaufender gewellter Linien gen Südwesten verfolgt, das war der Nebel aber nicht - keine Frage, es gibt viele ähnliche Dunkelstrukturen im Umfeld - aber dann, nach nochmaligem Vergleich mit der Sternkarte kann ich die richtige Struktur erkennen, westlich von NGC 6991-2 wird es richtig dunkel, eine gut abgegrenzte Stelle, die mit einem kurzen Knick nach Norden und zurück gen Westen weiter zieht - zwischendurch gibt es Unterbrechungen - gar nicht so filigran wie vermutet, aber das kann an der Vergrößerung liegen

Bild unten: Seraphin Feller


Barnard 352

Cyg

20h57m12s

+45°52'58"

Größe: 30' x 20'

Entfernung --

10''-Spiegel - der Dunkelnebel ist beim Weiterschwenken von Bird’s Nest aus als dreieckiger, sternenloser Bereich zu erkennen, an dessen Rand im WSW und NO einige etwas hellere Sterne zum Abgrenzen dienen

12"-Spiegel - bei 50-fach ist deutlich eine kompakte, sternarme Region zu erkennen, die sich klar vom sternreichen Umfeld abhebt

Barnard 352

Barnard 353

Cyg

20h57m24s

+45°28'01"

Größe: 15' x 10'

Entfernung --

der Nebel kennzeichnet den nördlichen Rand des Nordamerikanebels - auf DSS-Aufnahmen zeigt sich dieser Nebel im Vergleich zum deutlich auszumachenden Barnard 352 recht unscheinbar, aber visuell zeigt er sich deutlich besser, als es zu erwarten ist

10''-Spiegel - der Dunkelnebel ist als dunklerer Bereich angrenzend an Bird’s Nest auszumachen, wie so oft bei DN ist er nicht direkt als solcher zu erkennen, nur anhand der angrenzenden Aufhellungen, es ist schon sehr subtil

12"-Spiegel - bei 50-fach sehr auffällig und deutlicher sichtbar als der nur knapp nördlich liegende, größere Komplex B 352 - der Dunkelnebel ist leicht länglich und endet jeweils zwischen zwei helleren Sternen - mit UHC wird der Dunkelnebel noch prägnanter und die Nordregionen von NGC 7000 erschließen sich einem unter völlig neuen Vorzeichen

Barnard 353

Barnard 356

Cyg

21h00m30s

+46°37'01"

Größe: 40' x 25'

Entfernung --

12"-Spiegel - bei 50-fach sehr schön zu erkennen - das Dunkelgebiet schlängelt sich wie ein Tropfen durch eine Vielzahl von umgebenden Sternen - vier hellere Sterne an den Rändern sind auffällig - mittendrin schimmern gut 20 schwächere Sterne durch, wovon einige eine schöne Kette nach Süden bilden - Field Sweeping erhöht den Effekt und zeigt die sternarme Region noch deutlicher

Barnard 356

Barnard 361

Cyg

21h12m13s

+47°23'23"

Größe: 20' x 20'

Entfernung: 1.100 Lj.

ein Bok-Globul, das heißt ein besonders kompakter und dichter Dunkelnebel - neben B 34 im Sternbild Auriga und B 5 im Sternbild Perseus ist das hier eins der visuell markantesten Objekte dieser Art - fast kreisförmig und knapp 0,5° groß, ist der Nebel besonders nach Süden und Osten gut von der Milchstraße abgegrenzt 

FG 10x50 - kaum zu glauben, was für ein imposantes, schwarzes Loch in dieser sternreichen Himmelsgegend - zum Zentrum hin nimmt die Dunkelheit zu - sehr auffälliger Nebel

4"-Refraktor - bei 30-fach offenbart sich der Dunkelnebel wie ein Trichter, keine echte Begrenzung an den Rändern, dafür zur Mitte hin immer dunkler und unheimlicher werdend - im Nebel selbst sind indirekt nur zwei schwache Lichtpünktchen erkennbar

5"-Doppelrefraktor - bei 35-fach und mit UHC-Filter in beiden Okularen ist B 361 ein dramatisches Objekt - das Gesichtsfeld von 2,2° ist sehr förderlich, denn so wird das schwarze Loch in ein großes, reiches Sternfeld gebettet - besonders schön ist, dass der westliche Wurmfortsatz mit einer Kette von kleinen Dunkelnebeln (unser Foto rechts zeigt die erste Hälfte dieses Fortsatzes), der auch von Barnard auf seinem Entdeckungsfoto hervorgehoben wurde, in ganzer Länge bis über LDN 961 (siehe eigenen Eintrag) hinaus klar zu sehen ist - LDN 961 ist die deutlichste Stelle darin

11''-Spiegel - beim Schwenken mit 115-fach von Westen her kommend auf den DN zu ist die plötzliche Sternenleere mit dem markanten und starken Übergang am besten zu sehen - nördlich thront ein besonders durchdringendes Augenpaar

12"-Spiegel - bei 40-fach der auffälligste der Barnard-Nebel in der Region nördlich von NGC 7000 - sehr kompakt

Barnard 361

Barnard 362

Cyg

21h24m00s

+50°10'00"

Größe: 15' x 8'

Entfernung: --

FG 15x56 - die betreffende Stelle ist zwar sternenleer, aber nicht dunkler als das Umfeld - die Ränder lassen sich nur über ein paar Sterne abgrenzen, aber der Nebel ist dennoch nicht eindeutig zu sehen - Sichtung unsicher

 


LDN 648

Her

18h39m33s

+12°45'00"

Größe: 15' x 5'

Entfernung --

LDN 666

Her

18h40m46s

+15°03'00"

Größe: 20' x 10'

Entfernung --


Lynds' Dark Nebulae 648 und 666 sind Teile eines ausgedehnten Dunkelwolkenkomplexes, der sich 9° oberhalb des galaktischen Äquators befindet - der 6° lange und 1,5° breite Dunkelwolkenschlauch beginnt recht diffus im Norden in der Nähe des Sterns 111 Her und wird im Verlauf nach Süden prägnanter, der östliche Rand ist besonders deutlich - fotografisch geht die Milchstraße deutlich über diesen Dunkelwolkenschlauch nach Westen hinaus, was ihn auf Weitfeldfotos auffällig, aber auch visuell lohnenswert macht, der Schlauch ist dennoch auf keiner gedruckten Karte verzeichnet - der nördliche Teil des Schlauchs ist nicht katalogisiert, weil die Opazität hier vermutlich zu gering ist - LDN 666 liegt im Zentrum des Schlauchs und LDN 648 an seinem südlichen Ende - zwischen LDN 666 und 648 tragen fünf weitere Teile des Dunkelschlauchs Katalogbezeichnungen (LDN 665, 660, 659, 653, 650)

Bild rechts: DSS - stark aufgehellt und kontrastverstärkt

4"-Refraktor - bei 15-fach wird dort, wo LDN 648 liegen soll, etwas Krischeliges sichtbar - den ganzen, gut 3° NS-ausgedehnten Dunkelwolkenkomplex im Gesichtsfeld und stark von Ost nach West über diese Stelle schwenkend wird deutlich, dass in dem Gebiet weniger und schwächere Sterne sichtbar sind, sodass sich der Eindruck eines dunklen Schlauchs verfestigt - je länger ich mir das Gebiet anschaue, desto prägnanter wird der Schlauch, der mit LDN 648 am Südende am deutlichsten sichtbar ist, beide LDNs stechen aber nicht wirklich hervor - bei 25-fach werden bei LDN 666 leichte Strukturen sichtbar

5"-Doppelrefraktor - bei 70-fach ist es einfach, den Schlauch über seine komplette Länge von 6° zu verfolgen, zunächst etwas unbestimmt bei 111 Her beginnend, zuletzt sehr abrupt an einer auffälligen, kleinen Kette von vier Sternen an der Grenze zu Ophiuchus endend – der östliche Rand des Schlauchs ist viel ausgeprägter als der westliche Rand - insgesamt erinnert die Szenerie an den Zigarrennebel B 168 im Sternbild Cygnus

12"-Spiegel - bei 50-fach wiederholt sich (wie bei 4") bei LDN 648 diese eigenartige Struktur, jetzt schaut sie aus wie ein Geflecht, ähnlich den Kanälen in M 11 - die Stelle ist markant, aber nicht wirklich als Dunkelnebel greifbar - beim OW-Schwenken zeigt sich, dass die Region etwas sternleerer wirkt, aber nicht sehr auffällig - mehr war mit dieser Öffnung nicht herauszuholen, LDN 666 bleibt unsichtbar

LDN 648 und 666

LDN 662

Her

18h57m18s

+12°24'00"

Größe: 59' x 33'

Entfernung: --

Bild links: DSS kontrastverstärkt, aufgehellt

FG 12x42 - eine dunkle Region, allerdings ohne jegliche Abgrenzung

LDN 669

Aql

19h02m19s

+12°49'24"

Größe: 51' x 31'

Entfernung: --

ein Dunkelnebel direkt unterhalb des westlichen Rautensterns Zeta Aquilae

Bild rechts: DSS aufgehellt, kontrastverstärkt

FG 12x42 - recht einfach, südlich des Sterns empfängt mich eine regelrechte Schwärze, die sich nach Süden und Westen auszudehnen scheint - eine kleine, zarte Sternwolke innerhalb ist erkennbar - die Formt wirkt viereckig, was vor allem an den begrenzenden Umgebungssternen liegen kann - die größte Dunkelheit befindet sich östlich im Nebel

LDN 673

Aql

19h20m54s

+11°16'00"

Größe: 60' x 50'

Entfernung: --

Bild links: CCD-Guide - Bernhard Hubl

FG 12x42 - indirekt ist erkennbar, dass die betreffende Stelle dunkler wirkt als das Umfeld - beim Schwenken ist minimal zu erahnen, dass es sich hier um einen besonders dichten Nebelkomplex handeln könnte

LDN 684

Aql

19h21m48s

+12°26'00"

Größe: 80' x 25'

Entfernung: --

Bild rechts (Ausschnitt): CCD-Guide - Thomas Henne

FG 12x42 - eine absolute Sternleere an der betreffenden Stelle, aber es gibt auch keine echte Abgrenzung im Umfeld, das ebenfalls relativ sternleer wirkt

LDN 688

Aql

19h38m48s

+10°27'00"

Größe: 70' x 70'

Entfernung: --

FG 12x42 südwestlich unterhalb von Barnards E gibt es einige schwächere aber auch breitere Dunkelstrukturen, die wie eine schwache Fortsetzung des berühmten E wirken - mehrere Dunkelbögen und -linien mäandern durch die Milchstraßenwolke - die größte Abgrenzung zum Sternumfeld ist im Südwesten dieses Komplexes ein wenig nach Westen gewölbt erkennbar


LDN 720

Aql

19h37m18s

+15°27'00"

Größe: 160' x 160'

Entfernung: --

FG 12x42 - wir befinden uns mitten im Great Rift der Milchstraße, was auch zu merken ist - der südliche Teil der Staubwolke ist indirekt leicht detektierbar und die Ränder bleiben diffus - der Nebel wirkt insgesamt zweigeteilt mit stärkeren Strukturen im Norden - die gesamte Region wirkt stärker strukturiert mit dunklen Abschnitten - seine Ausdehnung reicht bis zum westlichen der beiden helleren Sterne HN 84 und Epsilon Sge ganz im Norden - von der Ausdehnung wirkt der Dunkelnebel größer als im Atlas eingezeichnet

FG 18x70 zumindest der südliche Teil ist erkennbar und zieht sich entlang einiger heller Sterne, die ihn westlich flankieren - der Dunkelnebel wird erst mit Schwenken deutlich - eine echte Abgrenzung ist nicht möglich, aber der Sternreichtum ist in der betreffenden Region deutlich geringer - der nördliche Teil, die Zipfelmütze, ist nicht detektierbar

 

ldn 720

LDN 889

Cyg

20h27m13s

+40°05'54"

Größe: 90' x 20'

Entfernung: 4.500

der Dunkelnebel LDN 889 trennt die beiden Nebel IC 1318B/C (Schmetterlingsnebel) - der für die Anregung verantwortliche Klasse-O9-Stern wird durch diesen Dunkelnebel verdeckt

Bild oben: CCD-Guide - Markus Blauensteiner

FG 18x70 - zweimal UHC hinter den Okularen - IC 1818A ist als leicht länglicher Schimmer erkennbar, der an einem markanten Sterndreieck entlang zieht - DWB 54 ist ebenfalls auffällig, leicht unrund - DWB 55/59 zeigt sich indirekt als homogen helle Nebelfläche

8"-Spiegel - mit Hβ ist LDN 889 als dunkles Band zwischen den Emissionsnebeln sichtbar

8"-Spiegel - bei 40-fach und [OIII] zeigt sich östlich des Sterns Sadr sehr deutlich ein Dunkelband, das nach Ostern langsam breiter wird - nördlich und südlich sorgen die Nebelgebiete von IC 1318 dafür, dass LDN 889 gut definierte Kanten hat - genial, und da sage nochmal einer, dass Filter sich nicht lohnen für die Dunkelnebelbeobachtung ;-) - das 40-mm-Okular aus den Tiefen des Koffers gekramt, wird es dann bei 20-fach sowie [OIII] noch krasser, nicht die Emissionsnebel sind prägend, sondern der Dunkelnebel ist sehr markant - LDN 889 zieht sich bis südlich unter den Stern Sadr und scheint sich um ihn schmiegen zu wollen


LDN 935

Cyg

20h56m48s

+43°52'00"

Größe: 150' x 40'

Entfernung: 2.000 Lj.

die bekannten Emissionsnebel NGC 7000 (Nordamerika) und IC 5076 (Pelikan) sind eigentlich nur Teile eines Nebelkomplexes namens Westerhout 80 (siehe auch Eintrag zu IC 5068, Cygnus Arc) - LDN 935 ist eine Staubwolke, welche direkt im Vordergrund von Westerhout 80 liegt und somit die visuelle Teilung des Emissionsnebels erzeugt - die Ionisierungsquelle, die Westerhout 80 zum Leuchten bringt, liegt genau hinter einer Ausbuchtung dieser dichten Staubwolke, nämlich im "Golf von Mexiko" - da die dahinterliegenden Emissionsnebel zu den leuchtkräftigsten am Himmel gehören, ist LDN 935 eine der am besten beobachtbaren Dunkelnebel am Himmel, sofern wir uns überhaupt vergegenwärtigen, dass wir hier einen Dunkelnebel sehen - die Ostflanke von LDN 935 ist scharf abgegrenzt, nach Norden und Süden läuft die Dunkelwolke visuell diffus aus, fotografisch schlingt sie sich um den Kopf des Pelikans

Bild rechts: CCD-Guide - Christoph Kaltseis

FG 10x50 - der Nebel zieht sich wie ein Schlauch östlich von NGC 7000 entlang - eine Abgrenzung nach Westen hin ist auch erkennbar, auch wenn der Pelikannebel an sich nicht sichtbar ist - der Dunkelnebel wirkt mitunter tiefschwarz in dieser Gegend, wo sonst alles irgendwie glimmt - die Konturen zeigen sich wie schnelle Pinselschwünge - ein schöner, halber Bogen windet sich um 57 Cyg, den östlichen der beiden den Pelikannebel begrenzenden Sterne - nach Süden zieht sich der Nebel bis in den kleinen Orion hinein und verliert sich dann etwas diffus auslaufend - nach Osten hin ist LDN 935 schön abgegrenzt 

6"-Doppelrefraktor - bei Aufsuchvergrößerung + UHC & [OIII] - imposant und sehr plastisch zieht sich die Dunkelregion zwischen den beiden Emissionsnebeln entlang - atemberaubend und eines der Highlights dieser Nacht

LDN 935

LDN 961

Cyg

21h08m48s

+47°14'00"

Größe: 40' x 20'

Entfernung --

Edward Emerson Barnard kartierte diesen Dunkelnebelbereich in seinem 1927 posthum erschienenen "Photographic Atlas of Selected Regions of the Milky Way" als Fortsatz des Bok-Globuls B 361 - der isDSA kartiert den Fortsatz als LDN 961, eigentlich enthält er jedoch eine ganze Reihe von LDN-Nummern, von denen der kleine LDN 961 der fotografisch wie auch visuell markanteste ist

4"-Refraktor - Zenitbeobachtung - bei 30-fach deutlich sichtbar, der DN beginnt recht breit im Norden und hat eine kleine Verbindung zu B 361 - LDN 961 verjüngt sich dann zu den beiden helleren Sternen im Süden - der Dunkelnebel zeigt sich gut begrenzt, besonders der Bogen im Südosten - im Zentrum scheint ein einziger Stern durch - ein Hammerteil, absolut sehenswert

5"-Doppelrefraktor - bei 50-fach schmiegt sich eine Kette von kleinen Dunkelinseln an den östlichen Rand von Leiter 2 (Webbs Hufeisen) - LDN 961 ist die dunkelste dieser Inseln, eine knappe Hufeisenlänge nordöstlich des Hufeisens - die Sichtbarkeit verbessert sich bei Nutzung eines UHC-Filters

12"-Spiegel - bei 50-fach ist eine Struktur erkennbar, die Ränder wirken eher diffus

LDN 961